Zell im Wiesental Kosten müssen auf den Tisch

Markgräfler Tagblatt
Bis zum Herbst muss das Konzept für die „Neue Realschule“ erstellt sein. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

„Neue Realschule“: Großprojekt beschäftigt Zeller Gemeinderat / Planung an Büro aus Heitersheim vergeben

Das millionenschwere Projekt „Neue Realschule“ hat den Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag beschäftigt. Die Planungen wurden an ein Büro aus Heitersheim vergeben. Insgesamt herrschte Optimismus: Die aktuelle Ausrichtung des Landes in Sachen Realschulen zeige, dass man den richtigen Weg eingeschlagen habe.

Von Peter Schwendele

Zell. Nach der Erstellung der Grundkonzeption für die „Neue Realschule“ war Ende 2016 ein Förderantrag zur Aufnahme ins Schulbauförderprogramm 2018 beim Regierungspräsidium Freiburg (RP) eingereicht worden. Zwischenzeitlich wurde eine EU-weite Ausschreibung der Planung für die Bereiche Gebäude/Innenräume und Haustechnik durchgeführt. Aufgrund der Verflechtung der beiden Bereiche hat man sich für die Erbringung der Leistung „aus einer Hand“ im Sinne einer Generalplanung entschieden.

Der Auftrag erging einstimmig an das Büro Höfler & Stoll aus Heitersheim, das vor wenigen Wochen in einer Arbeitsgruppensitzung sein Angebot dargelegt hatte. Von einer überaus überzeugenden Performance sprach etwa Werner Ganter (CDU). Das Büro habe einen „super Auftritt“ hingelegt. Man könne damit rechnen, dass es – auch in Sachen Kostencontrolling – hochprofessionell arbeiten werde.

Dennoch steht der Vorschlag der Verwaltung im Raum, aufgrund des Umfangs des Projekts einen unabhängigen Projektsteuerer möglichst frühzeitig einzubinden. Dieser solle unter anderem die Aufgabe übernehmen, Einsparvorschläge zu unterbreiten und auch in der Ausführung kritisch mit den Abläufen auf der Baustelle umzugehen. Erwin Vollmer (SPD) gab allerdings zu bedenken, dass ein Projektsteuerer auch wieder Geld kostet.

Grundsätzlich war in der Sitzung zu spüren, dass im Gremium noch eine Menge Informationsbedarf hinsichtlich der Dimension und vor allem der finanziellen Größenordnung des Projekts „Neue Realschule“ herrscht. So merkte etwa Klaus Wetzel (CDU) an, dass man sich bisher noch wenig Gedanken über die Finanzierung gemacht habe. „Klar ist, dass das Ganze auf fünf, sechs Jahre gestreckt werden muss. Die Frage ist: Wie viel können wir uns leisten?“, meinte Wetzel. Auch Erwin Vollmer forderte konkrete Zahlen: „Erst dann können wir sagen, was wir stemmen können.“

Bürgermeister Rudolf Rümmele machte deutlich, dass das Projekt zweisäulig zu sehen sei: Neben der Entwicklung des Schulwesens gehe es gleichzeitig um die Entwicklung des Gebäudes. Auch deshalb könne man nicht jetzt schon alles festlegen. Eine offene Frage sei beispielsweise, was mit dem Gebäude der Gerhard-Jung-Schule passiert.

Klar sei indes, dass man nichts ohne Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock erreichen könne. „Nur mit Fachförderung und Eigenmitteln wird es nicht gehen“, hielt der Rathauschef fest. Insofern werde einerseits eine gewisse Unsicherheit bleiben, andererseits gelte es, so schnell wie möglich die Kosten auf den Tisch zu legen, um einen Ausgleichsstockantrag vorbereiten zu können. Rümmele betonte, dass das Land neuerdings wieder von einer klaren Stärkung der Realschulen reden würde.

Thomas Kaiser (SPD) sagte, die aktuellen, im Vergleich zu den Vorjahren nochmals gestiegenen Anmeldezahlen an der Montfort-Realschule würden zeigen, dass man in der Zeller Bildungslandschaft auf dem richtigen Weg sei. Silvia Chiarappa (FW) sorgte sich, dass die sich anbahnende Sechszügigkeit im kommenden Schuljahr problematischen Einfluss auf das fünfzügig ausgerichtete neue Konzept nehmen könnte.

Für solche Detailfragen sei es zu früh, merkte Fachbereichsleiter Karlheinz Keller an. Zunächst gelte es, bis Ende September das Konzept bei den Förderbehörden einzureichen. Hierbei gehe es um pädagogisch begründete Umbaumaßnahmen mit Grundrissänderungen der Montfort-Realschule, um Modernisierungsmaßnahmen zur Unterstützung der Pädagogik, um die Digitalisierung der Schule und um die energetische Sanierung der nördlichen Außenhülle des Gebäudes.

Offen ist, ob im Zuge der Umsetzung Containerlösungen notwendig werden.

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