^ Zell im Wiesental: Platz ist Mangelware - Zell im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Zell im Wiesental Platz ist Mangelware

Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat diskutiert über die Ideen für eine Neugestaltung des Bahnareals in Zell

Zell (sc). „Wir sind weit weg von ,Wünsch dir was’“, fasste Bürgermeister Rudolf Rümmele in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Zell die „beengten Verhältnisse“bezüglich der Neugestaltung des öffentlichen Raums am Bahnhof zusammen. Es sei eine nicht ganz einfache Arbeit und gebe viele Alternativdiskussionen.

Alexandra Diewald vom Ingenieurbüro „diewald bauingenieure“ stellte verschiedene Eckpunkte der Planung vor. Die Straße sei in die Planung miteinbezogen worden, um zu entscheiden, wo der Verkehr am besten fließen soll. „Anlieger, Parkplatznutzer - wir versuchen, allen gerecht zu werden, aber gewisse Abstriche muss man machen“, so Diewald.

Zu den Eckpunkten gehört beispielsweise die grundsätzliche Platzgestaltung. Die Randsteine sollen so weit wie möglich niveaugleich gestaltet werden, aber gleichzeitig auch behindertengerecht. Es soll drei voneinander unabhängige Bushaltestellen geben und zwei Bedarfshaltestellen. Die Bahnhofstraße soll eine fünf Meter breite Fahrbahn mit beidseitigen Fahrbahnbegrenzungen durch Rinnen bekommen.

Außerdem sollen die Längsparkplätze in der Bahnhofstraße und in der Wiesenstraße wegfallen. Dafür sind 52 Park-and-ride-Plätze geplant. Die Kurzzeitparkplätze sollen von der Bahnhofstraße her angefahren werden können. Die Wiesenstraße soll des Weiteren im Engstellenbereich optimiert werden.

„Mit Platz sind wir nicht reichlich ausgestattet“, merkte Diewald an. Der Schülerausstieg vor dem Gasthaus „Wiese“ habe sich bewährt, die Südbadenbus-Gesellschaft sehe Bedarfseinstiege aber kritisch, weil dann möglicherweise nicht nur Schüler einsteigen, sondern auch Bahnreisende.

Michael Herr, Fachbereichsleiter Service und Versorgung, kündigte an, dass vor den Sommerferien der formelle Antrag an das Regierungspräsidium gehen soll. Die Planungsleistungen für die kommenden Phasen belaufen sich etwa auf 97 000 Euro.

Claudia Dolzer (SPD) erkundigte sich, ob eine Förderung möglich sei, was Bürgermeister Rümmele bejahte. Erwin Vollmer (SPD) wollte wissen, ob in den knapp 100 000 Euro bereits alles mit inbegriffen sei oder ob weitere Fachplaner neue Kosten verursachen würden. „Ja, dann entstünden neue Kosten“, erklärte Herr. „Es ist aber unsere Entscheidung, wen wir hinzuziehen“, so Rümmele.

Eine Anwohnerin zeigte sich von der Planung überhaupt nicht begeistert. „Es ist unmöglich, dass die Schüler in Zukunft bei mir vor dem Schlafzimmer auf ihren Bus warten“, so ihre Worte. Rümmele bezeichnete ihr Argument als „stichhaltig“, sagte aber auch, dass nichts abschließend verworfen werde, weil man sonst ganz anders hätte planen müssen. „Am besten verkaufe ich mein Haus an die Stadt“, so die Bürgerin. „Es ist lediglich eine Idee“, versuchte der Bürgermeister zu beruhigen. Wichtig sei, dass nicht zu viele Schüler die Straße queren. Der zentrale Omnibusbahnhof solle ja aber bleiben, wo er ist.

Über den begrenzten Platz machten sich auch Thomas Kaiser (SPD) und sein Fraktionskollege Karl Argast Sorgen. „Der Bedarf an Parkplätzen wird steigen“, so Kaiser. Man müsse eben sehen, was geht. „Aber mit den Eckpunkten kriegt man Struktur rein“, versuchte Hubert Sprich (CDU) wieder in die ursprünglichen Bahnen zu lenken. So beschloss der Gemeinderat dann die in der Sitzung vorgestellte Vorplanung. Die kommenden Leistungsphasen werden an das Ingenieurbüro Diewald vergeben.

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