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Zell im Wiesental Präventionsarbeit ist wichtig

Markgräfler Tagblatt
Der aus Russland stammende Lenar Minubaiev hat zu Schuljahresbeginn die Schulsozialarbeit an der Montfort-Realschule übernommen. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Die Montfort-Realschule hat mit dem 27-jährigen Lenar Minubaiev einen neuen Schulsozialarbeiter

Von Peter Schwendele

Zell. Die Montfort-Realschule hat einen neuen Schulsozialarbeiter: Zu Schuljahresbeginn hat Lenar Minubaiev die Nachfolge von Mario Elfe angetreten, der nach nur einem Jahr den Posten wieder abgegeben hat.

Der 27-jährige Lenar Minubaiev stammt aus Russland, wo er in der offenen Jugendarbeit als Straßenpädagoge Erfahrungen gesammelt hat. Studiert hat er in seinem Heimatland allerdings Geschichte auf Lehramt, doch als Lehrer hat er dort nicht gearbeitet, sondern vielmehr über die pädagogische Rahmenausbildung sein Faible für den Sozialbereich entdeckt. In Deutschland hat der neue Schulsozialarbeiter dann an der PH Freiburg ein Aufbaustudium absolviert und seinen Master in Sozialpädagogik gemacht. Erst am Montag hat Minubaiev die mündliche Prüfung absolviert und wartet nun darauf, sein Zertifikat in den Händen zu halten. Die Stelle an der Morz ist denn auch sein erster Arbeitsplatz in Deutschland.

Grundsätzlich habe ihn der Wunsch angetrieben, etwas im Ausland zu machen, sagt Lenar Minubaiev. Zwei freiwillige soziale Jahre (FSJ) in Deutschland festigten den Wunsch, hier zu leben. Durchaus beeindruckend sind die deutschen Sprachkenntnisse des Schulsozialarbeiters. Bereits in der Schule in Russland hat er den erweiterten Deutschunterricht genutzt, später dann mit Kursen weiter an seiner Sprachfähigkeit gefeilt. „Die Sprache des Landes zu lernen, ist die erste Aufgabe, die man als Ausländer hat“, meint der 27-Jährige. Denn ohne Kommunikationsmöglichkeit könne es keine Sozialisierung geben.

Mit seiner neuen Aufgabe als Schulsozialarbeiter will er sich erst einmal bei Schülern und auch Eltern bekannt machen. Es gelte, offen zu sein für die Anliegen der Schüler, so Minubaiev. Der Schulsozialarbeiter sei zwar dafür da, auftretende Probleme zu lösen, doch für ihn ist vor allem Präventionsarbeit wichtig. „Am besten ist es, wenn es erst gar nicht zu Problemen und Schwierigkeiten kommt“, sagt der 27-Jährige. Für die Präventionsarbeit ist ein funktionierendes Netzwerk notwendig. Lenar Minubaiev nutzt denn auch die Findungsphase zu Schuljahresbeginn, um Kontakte zu knüpfen und Kooperationsmöglichkeiten zu erschließen. Weiter anbieten will er auf jeden Fall das von seinem Vorgänger eingeführte Geocaching.

Der neue Schulsozialarbeiter ist wie sein Vorgänger bei der Caritas angestellt, füllt eine 60-Prozent-Stelle aus und hat zunächst einen auf zwei Jahre befristeten Vertrag. An der Schule ist er täglich von 8 bis 13 Uhr, kann aber auch sonst nach Vereinbarung erreicht werden. An einem Vormittag ist auch seine Kollegin Simone Wansor, die ansonsten an der Gerhard-Jung-Schule arbeitet, an der Realschule präsent. Zum ersten Oktober wird in Zell auch wieder ein FSJ-ler erwartet, der in die Jugend- und Schulsozialarbeit eingebunden werden soll.

Lenar Minubaievs Büro befindet sich ganz oben im sechsten Stock unter dem Dach der Morz und „die Tür steht immer offen“, wie er betont. Er ist aber in den Pausen auch in der Schule unterwegs. Außerdem verweist er auf den Briefkasten der Schulsozialarbeit, der in der Aula hängt, und erinnert daran, dass man auch online über die Homepage der Schule Anliegen an ihn richten kann.

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