Zell/Schopfheim-Gersbach. Am Sonntag, 29. Mai, knallen in Gersbach wieder die Korken. Die Schützengesellschaft Zell veranstaltet dort ihr drittes Böller- und Kanoniertreffen. Es werden sich wieder viele internationale Gäste an dem Nachbau der Barockschanze einfinden, um ihre Kanonen, Hand- und Standböller der Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Böllerschießen, das Schießen ohne Kugel, nur mit einem Korken verdämmt, geht auf eine lange Tradition zurück. Geböllert wird einerseits an freudigen Anlässen wie Hochzeiten oder Geburten. So wurden etwa zur Geburt des englischen Thronfolgers, dem Kind von William und Kate, 41 Salut-Böllerschüsse abgegeben. Doch auch bei Trauerfeiern wird geböllert. Auch bei Warnungen werden Böllerschüsse verwendet, wie etwa bei der Sturmflut von 1962, als in Hamburg Böllerschüsse abgegeben wurden, um die Bevölkerung vor der Sturmflut zu warnen. Auch zum sakramentalen Segen an den Außenaltären bei Prozessionen zu Fronleichnam oder einer Hagelprozession ist das Böllern üblich. Einer Sage nach probten die Hornberger so lange ihre Böllerschüsse für die Ankunft des Fürsten (wahrscheinlich Eberhard Ludwig 1677 bis 1733), bis ihnen schon vor dem hohen Besuch das Pulver ausging, woraus sich das Sprichwort „Das ging aus wie das Hornberger Schießen“ entwickelt hat. Das Böllerschießen wird in Gersbach am Sonntag, 29. Mai, der Öffentlichkeit vorgestellt. Der erste Schuss wird gegen 13.30 Uhr an der Barockschanze fallen.