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Markgräfler Tagblatt

Zuerst war es nur ein handbreiter Riss in der Begrenzungsmauer, an

Zuerst war es nur ein handbreiter Riss in der Begrenzungsmauer, an der das schützende Holzgeländer vor der Zeller Kalvarienbergkapelle angebracht ist, der sich plötzlich auftat. Doch schnell wurde klar, dass aufwendige Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen für die Kapelle nötig werden.

Von Paul Berger

Zell. Dem Riss ging man seitens der katholischen Kirchengemeinde unverzüglich nach und zog mit den Geo-Ingenieuren Bernd Mannsbart und Robert Grohe zwei erfahrene Spezialisten zu Rate. Als mögliche Ursache für die ungewöhnliche Veränderung im Mauerwerk vor der Kapelle gelten Abwasserrohre, die als Abläufe für das Oberflächenwasser des kleinen Kirchleins am Möhrberg dienen und unterhalb des Steilhanges in eine Böschung münden. Da für diese Rohre keine Leitungsführungen und keine Pläne vorhanden sind, wurden die Leitungen zwischenzeitlich von einer Baufirma aus Riedichen freigelegt. Wie es nun weitergeht, werden die weiteren Untersuchungen zeigen, so Hanspeter Berger, der das Freilegen der Rohre rund um die Kapelle vornahm. Bernd Mannsbart spricht in diesem Zusammenhang von einem nicht unerheblichen Schadenspotential, da die jetzige Oberflächenentwässerung Rutschgefahren für den Steilhang mit sich bringen könne. Für ihn steht inzwischen fest, dass das Dachwasser der Kapelle künftig in einer geschlossenen Rohrleitung knapp 300 Meter ins Tal geführt und dort schadlos abgeleitet werden muss.

Auch wenn für die Kapelle derzeit keine unmittelbare Gefahr besteht, ist es dringend erforderlich, den Platz vor der kleinen Kirche zu sichern. Damit beauftragt hat man eine Spezialfirma, die mit Hilfe von so genannten Felsnägeln, die im Berg verankert werden, den Platz vor der Kapelle absichert. Vermutlich handelt es sich bei diesem Untergrund um angeschüttetes Material, das sich langsam zu lösen beginnt. Für die Arbeiter, die zur Zeit am Kapellensteilhang tätig sind, keine leichte und vor allem auch keine ungefährliche Aufgabe.

In den vergangenen Wochen sind am Steilhang unterhalb der Kapelle im Auftrag der Stadt Zell ebenfalls schon Felssicherungsarbeiten durchgeführt worden. Nach Auskunft von Hartmut Weidner, dem technischen Betriebsleiter der Stadt, wurden diese in drei Stufen vorgenommen. Ein engmaschiges Metallnetz schützt mittlerweile den steil aufragenden Hang vor dem Abrutschen. Dabei sind neben den mächtigen Felsblöcken auch der Spazierweg sowie der ehemalige „Eiskeller“ an der B 317 gesichert worden. Diese Maßnahmen dienen in erster Linie der Sicherheit der an der Möhrenstraße gelegenen Häuser sowie dem Schutz der B 317.

Das Ganze hat die Zeller Kirchengemeinde, in deren Besitz die Kapelle seit der Errichtung im Jahr 1887 ist, völlig unvorbereitet getroffen. Für Pfarrer Frank Malzacher und die Gremien der Pfarrei ist es eine gewaltige Aufgabe, die es sowohl technisch als auch finanziell zu stemmen gilt. Froh ist man, dass die ersten Sicherungsmaßnahmen rasch durchgeführt werden konnten. In die Sache eingebunden ist neben der zuständigen Verrechnungsstelle inzwischen auch das erzbischöfliche Bauamt.

Bereits in der Vergangenheit konnte die Pfarrei bei den Erneuerungen der Kapelle immer wieder auf die Hilfsbereitschaft der Zeller Bevölkerung bauen. Und auch jetzt hofft Pfarrer Malzacher auf eine breite Unterstützung durch die Bevölkerung. Schließlich gehe es darum, mit der Kapelle ein „einzigartiges Wahrzeichen der Schwanenstadt“ zu erhalten.

Spenden für die Kalvarienbergkapelle sind möglich auf das Spendenkonto DE2768351557003322013 bei der Sparkasse Schopf- heim-Zell.

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