Zell im Wiesental Stadt Zell verfolgt große Projekte

Markgräfler Tagblatt
Der Park & Ride-Platz beim Zeller Bahnhof soll in diesem Jahr realisiert werden. Vorlage: Diewald Bauingenieure Foto: Markgräfler Tagblatt

Haushalt: Gemeinderat verabschiedet Etat für 2016 einstimmig / Stadthalle, Bahnhof und Schulen im Fokus  

Von Peter Schwendele

Der Zeller Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig den Haushalt für 2016 verabschiedet. Trotz nicht allzu üppiger finanzieller Grundausstattung werden in diesem Jahr viele Projekte angestoßen, weitergeführt oder zu Ende gebracht – die großen Themen lauten Stadthalle, Bahnhof und Schulzen-trum.

Zell. Beim Projekt Gestaltung des Bahnhofsumfelds soll es dieses Jahr einen gehörigen Schritt weitergehen. Nachdem derzeit von privater Seite ein Cafégebäude errichtet wird, will die Stadt 2016 den Park & Ride-Platz realisieren, wofür 555 000 Euro im Haushalt eingestellt sind. Zuschüsse werden unter anderem vom Ausgleichsstock erwartet. Die weitere Platzgestaltung ist für 2017 anvisiert.

Der zweite Antrag für den Ausgleichsstock bezieht sich auf den dritten Bauabschnitt der Ortsverbindungsstraße Adelsberg-Blauen. Bei Gesamtkosten von 650 000 Euro werden Zuschüsse in Höhe von 455 000 Euro beantragt.

In vollem Gang ist der Neubau der Stadthalle, die in Form einer Drei-Feld-Halle für Vereine und Schulen eine wesentliche Verbesserung bringen soll. Das Millionenprojekt könnte bei weiterem guten Verlauf der Bauarbeiten im vierten Quartal dieses Jahres fertiggestellt werden.

Die Zukunft der Montfort-Realschule und des Schulzentrums taucht zahlenmäßig im Haushalt 2016 zwar „nur“ mit 100 000 Euro für eine Planungsrate auf, doch werfen dadurch die kommenden Veränderungen bereits ihre Schatten voraus – Stichwort: Neue Realschule. „Hier kommen in den nächsten Jahren sowohl inhaltlich als auch baulich große Herausforderungen auf uns zu“, sagte Bürgermeister Rudolf Rümmele und nannte dabei den Begriff „inklusive Beschulung“. Investiert werden müssen wohl bis zu vier Millionen Euro, um die Schule fit für die Zukunft zu machen.

Der Rathauschef wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass am Montag die ersten Gespräche für die Machbarkeitsstudie zur Neuorganisation des Schulcampus stattgefunden haben. Für die nahe Zukunft kündigte Rümmele Workshops zum Thema an. Des Weiteren gab der Bürgermeister in Sachen Schulen bekannt, dass der Antrag, die Grundschule Gresgen als Außenstelle der Gerhard-Jung-Schule zu führen, kürzlich vom Regierungspräsidium abgesegnet wurde. Insofern könne nun die Ausschreibung für die Leitungsstelle der Gerhard-Jung-Schule erfolgen.

Auch das Thema Flüchtlinge ist Bestandteil des Etats. Für die Anschlussunterbringung sind 900 000 Euro im Vermögenshaushalt eingestellt worden. Offen ist, für welches Objekt respektive für welche Objekte diese Summe eingesetzt wird. Offenbar ist das viel diskutierte Gebäude in der Schönauer Straße 30 nicht mehr allein im Fokus. Bürgermeister Rümmele sprach am Montag von einer „neuen Entwicklung“ und von „zehn bis zwölf Alternativen“. Auch im Hinblick auf die Schaffung einer Gemeinschaftsunterkunft laufen derzeit Gespräche.

Größere Investitionen werden 2016 im Bereich Wasserversorgung getätigt; unter anderem werden 800 000 Euro in die Wasserversorgung Blauen und 50 000 Euro in die Wasserversorgung Gresgen investiert. Auch im Freibad ist eine Investition in Höhe von 150 000 Euro vorgesehen. Beide Bereiche sind beim Eigenbetrieb Stadtwerke verankert, dessen Wirtschaftsplan ebenfalls einstimmig verabschiedet wurde. Gleiches gilt für den Eigenbetrieb Abwasser, in dessen Wirtschaftsplan sich unter anderem Investitionen in Höhe von rund eineinhalb Millionen Euro in Becken und Kanäle in Atzenbach, Gresgen und der Schwarznau finden. Auch der Wirtschaftsplan des Zentrums für Geriatrie fand einhellige Zustimmung.

Erhöhungen von Steuern und Gebühren stehen für die Zeller Bürger in diesem Jahr so gut wie nicht an. Die Wassergebühr bleibt mit 2,50 Euro pro Kubikmeter auf dem Vorjahresniveau, ebenso die Abwassergebühr mit 2,52 Euro pro Kubikmeter. Lediglich bei der Niederschlagswassergebühr wurde eine Erhöhung von 27 Cent pro Kubikmeter beschlossen.

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