^ Zell im Wiesental: Stadtmusik Zell beweist hohes Niveau - Zell im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Zell im Wiesental Stadtmusik Zell beweist hohes Niveau

Markgräfler Tagblatt

Kirchenkonzert: Uraufführung des Götz-Stücks „Concertino a deux“ / Männerchöre mit von der Partie

Absolut passend in die vorweihnachtliche Zeit, überraschte die Stadtmusik Zell am Sonntagabend in der Pfarrkirche die zahlreichen Besucher mit einem gehaltvollen und großartigen Konzert.

Zell. Begrüßen konnte Thomas Kaiser auch Freunde aus Borgofranco. Der Vorsitzende erinnerte an das kleine Jubiläum der Stadtmusik, die heuer ihr 170-jähriges Bestehen feiern kann. Mit diesem großartigen Konzert zeigte Markus Götz, der seit knapp einem Jahr bei der Stadtmusik den Taktstock führt, auf welch hohem Niveau sich sein Orchester bewegt.

Einen klaren Beweis dafür lieferten die beiden Solisten Sabine Rudiger und Karl-Martin Welte mit der Uraufführung des von Markus Götz stammenden Werks „Concertino a deux“, ein Solostück für Klarinette und Euphonium mit Blasorchesterbegleitung. Der erste, langsamere Teil des Stücks verbindet romantische Klänge mit Elementen der Filmmusik, während im zweiten Teil vor allem die virtuosen Möglichkeiten der beiden Soloinstrumente ausgelotet wurden. In Form eines Rondos verbindet Götz darin auch nicht ganz ernst gemeinte Anleihen an die Barockmusik mit seinem eigenen Kompositionsstil. Nach einer spektakulären Kadenz endete das Stück schließlich in einem atemberaubenden Finale.

Ebenfalls aus der Feder von Markus Götz stammt das aufgeführte Werk „Silva Nigra“, eines der am meisten gespielten Stücke des Komponisten. Darin setzt sich Götz in recht unterschiedlichen Bildern mit dem Schwarzwald und dessen Klischees auseinander. Auf einem einfachen Horn-Motiv aufbauend durchwandert der Zuhörer einen imposanten musikalischen Bilderbogen. Beginnend von sich bildenden und wieder abziehenden Nebelschwaden über einen großartigen Ausblick bis hin zu einem erlebnisreichen Streifzug durch den Wald enthält das Stück alles, was den Besucher am Schwarzwald fasziniert.

Aufhorchen ließen Markus Götz und seine Musiker bei ihrem Konzert auch mit Alexander Glasunovs „Cortege Solonell opus 91“. Diese festliche Einzugsmusik des russischen Komponisten gilt als ein gelungenes Beispiel für die Kombination aus russischen und westlichen Elementen.

Meisterlich dargeboten wurden an diesem Abend auch die Sätze des Norwegers Edvard Grieg in der „Peer Gynt-Suite“, wie etwa die weltberühmte „Morgenstimmung“ oder die Trauermusik im zweiten Satz, „Ases Tod“. Norwegische Folklore lieferte der dritte Satz „Anitras Tanz“, während der virtuose Ausflug in die „Halle des Bergkönigs“ als weiterer Höhepunkt quasi in die geheimnisvolle Welt der Sagen und zu den Trollen führte.

Eine Überraschung hatte Markus Götz mit James Barnes Festmusik „Fanfares und Alleluias, op.88“, als klingendes Geburtstagsgeschenk zum 170-jährigen Bestehen der Stadtmusik parat. In dem in Deutschland eher selten gespielten Stück wechseln sich Fanfaren mit barocken Elementen ab. Den Abschluss ihres Konzertes meisterten die Bläser mit „Air Concertante“ des Komponisten Joop de Winter sowie „Odilia“, einer fröhlichen Ode an das französische Dorf Baume-les-Dames aus der Feder von Jacob de Haan.

Für einen weiteren Ohrenschmaus sorgten die Auftritte der beiden Männerchöre aus Zell und Atzenbach unter der Führung von Hans-Peter Weber und Arne Marterer. Aufhorchen ließen sie neben Amanda McBrooms berühmter Filmmelodie „Die Rose“ auch mit ihrer wunderbar gesungenen Melodie von Andrew Lloyd Webbers „Benia Calastoria“. Zum Schluss verabschiedeten sich die beiden Chöre gemeinsam mit der Stadtmusik mit weihnachtlichen Weisen von Alfred Bösendorfer.

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