Zell im Wiesental Unterkunft im ehemaligen Markt

Markgräfler Tagblatt
In der Schönauer Straße 68 in Zell, im ehemaligen Treff- und Kik-Markt, soll eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge entstehen. Foto: Michael Werndorff Foto: Markgräfler Tagblatt

Flüchtlinge: Landkreis will in Zell in der Schönauer Straße eine Gemeinschaftsunterkunft einrichten

Von Peter Schwendele

Die Ende vergangenen Jahres für Zell angekündigte Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge wird in der Schönauer Straße 68 (ehemaliger Treff- beziehungsweise Kik-Markt) eingerichtet. Dies teilte das Landratsamt Lörrach gestern mit. Die Einrichtung soll mindestens sieben Jahre bestehen und Platz für 85 Personen bieten.

Zell. Das ehemalige Verkaufsgebäude im Grönland mietet der Landkreis von einem privaten Anbieter an. In dem Gebäude sollen sich sowohl Sanitärräume, Küchen und Aufenthaltsbereiche als auch Büros für die Heimleitung und die Sozialbetreuung befinden.

Einzug Ende Juni oder Anfang Juli geplant

Die nötigen Umbauarbeiten sollen demnächst beginnen und und etwa drei Monate dauern. Den möglichen Einzugstermin benennt das Landratsamt mit Ende Juni oder Anfang Juli.

In einer gemeinsamen Informationsveranstaltung des Landratsamts und der Stadt Zell werden Landrätin Marion Dammann und Bürgermeister Rudolf Rümmele die Bürger über das Vorhaben vor Ort informieren. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest. An diesem Abend wollen die Verantwortlichen auch Möglichkeiten der ehrenamtlichen Unterstützung der Flüchtlinge erläutern (siehe dazu auch unten stehenden Bericht).

Bürgermeister Rudolf Rümmele sprach auf Anfrage des Markgräfler Tagblatts von einer unter den gegebenen Bedingungen „sehr akzeptablen Lösung“. Es habe nur wenige umsetzbare Möglichkeiten für eine Gemeinschaftsunterkunft gegeben. So sei etwa unter Sicherheitsaspekten – Stichwort Überschwemmungsgefahr – die Atzenbacher Spani nicht nutzbar gewesen. Im Grönland würde sich eine gute Busanbindung finden, außerdem seien die Wege zum Einkaufen kurz und ein Spielplatz sei in der Nähe.

Die Aufgabe sei jetzt, in Zusammenarbeit mit dem Landkreis eine gute Umsetzung zu schaffen. Am Donnerstagabend habe bereits ein Gespräch der Behörde mit den umliegenden Gewerbetreibenden stattgefunden.

Aus Sicht des Bürgermeisters ist es für Zell eher zu schaffen, eine funktionierende Gemeinschaftsunterkunft zu bieten, als – wie ursprünglich festgesetzt – 130 Personen in der Anschlussunterbringung mit Wohnraum zu versorgen. Eine Initiative der Stadt Zell, in der das Landratsamt aufgefordert wurde, das gesetzlich festgeschriebene Einvernehmen mit den Kommunen herzustellen, habe hier zu einem Umdenken geführt, erinnerte Rümmele.

Rümmele: Variante ist „zu Ende gedacht“

Unabhängig davon bestehe ein gutes Miteinander mit der Behörde, und die jetzt anvisierte Variante sei „zu Ende gedacht“.

Die Anforderung der Anschlussunterbringung liegt für Zell derzeit bei 30 Personen; für den Rathauschef eine „überschaubare Größe“. Ob das derzeit brach liegende Projekt Schönauer Straße 30 in diesem Zusammenhang nochmals aufgegriffen wird, wollte Rümmele offenlassen. Man brauche jetzt aber zügig kleinere Einheiten, um die Anschlussunterbringung abdecken zu können. Aktuell habe die Stadt zwei weitere kleinere Wohnungen erworben.

Dass noch weitere Gebäude für Gemeinschaftsunterkünfte in Zell gebraucht werden, hält der Bürgermeister derzeit für wenig wahrscheinlich, da der Flüchtlingsstrom aktuell zurückgeht. Rümmele wies auch darauf hin, dass im Landkreis Lörrach überwiegend mit Flüchtlingen zu rechnen ist, die eine hohe Bleibeperspektive haben.

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