Zell im Wiesental Unterwasserball mit „Profi-Retter“

Markgräfler Tagblatt
Bestanden: Obertal-Vogt Uli Schaffrinna und Giovanna Paternostro übergeben Froschabzeichen und Zertifikat an Hürus Daniel. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Kappenabend: Vogtei Obertal verleiht dem Hürus das Froschabzeichen

Zell (ib). Wahrer Ideenreichtum zeigte sich am Samstag beim Kappenabend im Obertal. Schillernde Fischköpfe in vielerlei Gestalt, Neptun mit Zauselperücke, Hai im Ganzkörperkostüm, düsteres Schlammgetier und anderes mehr sorgte für einen bunten „Unterwasserball“ im Pfarrsaal.

Nicht minder aufwendig fiel die maritime Dekoration der Stätte aus, von der Decke fielen wasserblaue Stoffbahnen herab, die Tische waren mit Beachsand verziert. Viele Gedanken hatten sich auch Vogt Uli Schaffrinna und sein Geleit gemacht, wie nun der Hürus bei seiner Visite am besten zu beschäftigen ist. Da kam den Obertälern doch gelegen, dass bei den Hafenkonzerten am Schwanenweiher ein Verantwortlicher fehle, wie der Vogt kundtat. Einer, der sich um Knochenbrüche und Ertrinkende kümmere, wie sie bei dem Hock so häufig zu Tage treten. Einer, der auf die Gäste aufpasse und Verhaltenregeln aufstelle - ein Sicherheitsbeauftragter eben.

Um dieses Manko abzubauen, mussten natürlich Prüfungen her, deren Echtheit ein Zertifikat belegte. Spontan sei man auf den Hürus gekommen, meinte der Vogt, und ehe es sich Regent Daniel vom Speckzinke versah, stand er ohne Jacket da. Stattdessen verpassten ihm die Obertäler Schwimmhilfen, wie man sie von Dreijährigen kennt. Hinzu kam eine Taucherbrille. So ausgerüstet, hatte der Hürus verschiedene Schwimmstile (inklusive Bauschklatscher) auf einem Becken vorzuführen, das aber immerhin wasserfrei war.

Nächste Stufe war die fachgerechte Verarztung. Als Patient musste Kanzler Torsten Weinstein herhalten, dem der Hürus (mit Liebe) als erstes die Gosche verband. Einmal gut verpackt, diente der Kanzler auch als Statist für Beatmungsübungen. Zwei Münder sollten aufeinander treffen, und um Schlimmeres zu verhindern, steckte sich der Hürus die Trillerpfeife in den selbigen. Bei Herzdruckmassagen gar genügte ihm der Fuß, den er auf den Brustkorb des Patienten setzte.

Das alles war selbstredend von jeder Menge Gejohle begleitet, und zweifelsfrei bilanzierten die Obertäler, „der richtige Retter, der absolute Profi“ sei gefunden. Lohn der Mühe war das Froschabzeichen, ausgehändigt von Giovanna Paternostro. Als Gegenleistung übergab der Hürus der Vogtei Geschenke, Wärmepads und Hochprozentiges für kalte Tage.

Zu den weiteren Akteuren, die mit „Patchwork“-Musik für Stimmung sorgten, gehörte das Obertal-Trio, das eine unterhaltsame Persiflage auf den örtlichen Dichterwettbewerb bot. Weiter begeisterten die Mannen des Obertal-Balletts mit einem sandigen Tanz. Die Nachwuchstruppe, die Obertal-Boys, hatte die launige Vorführung „de magische Männerregen“ einstudiert (Raining man). Viel Applaus ernteten weiter die Märtwiiber am Silvestergrillstand, die „Heissi, Heissi“ anboten, womit auch Neuigkeiten gemeint waren.

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