Hubert Sprich, der für die CDU-Fraktion sprach, erklärte, dass in seiner Fraktion das Meinungsbild nicht ganz einheitlich sei. „Die Fraktion tut sich schwer“, betonte Hubert Sprich.
Man müsse zwar die Chancen sehen, aber es gebe doch einige Gemeinden im geplanten Gebiet, die nicht mitmachen wollten. Zum einen sei die in Aussicht gestellte Fördersumme sehr gering, zum anderen sei das Misstrauen der Landwirte bezüglich weiterer Restriktionen nicht unbegründet.
„Nach meiner Auffassung sind die Vorteile eines Beitritts geringer als die Nachteile“, betonte Hubert Sprich. Man hätte seiner Meinung nach besser auf eine Stärkung des Naturparks gesetzt, als mit dem Biosphärengebiet ein neues und „fast deckungsgleiches Projekt“ zu starten.
Einar Decker erklärte für die Freien Wähler, man sei nach wie vor skeptisch. Es sei aber festzuhalten, dass die Zonierung in den einzelnen Ortsteilen basisdemokratisch gestaltet worden und die Vorschriften für die Pflegezonen nach langen Verhandlungen jetzt deutlich moderater gestaltet seien als zu Beginn des Prozesses. Die Freien Wähler würden dem Beitritt zustimmen.
Der Beschluss wurde in zwei Schritten gefasst. In einem ersten Beschluss ging es um die Zustimmung der Stadt zum Verordnungstext „Biosphärengebiet“. Hier stimmte der Rat mit Mehrheit zu – mit zwei Gegenstimmen (Hubert Sprich und Klaus Wetzel) und einer Enthaltung (Beate Riemer-Thoma). Im zweiten Beschluss ging es um die Zustimmung zum Vereinbarungstext und damit um den eigentlichen Beitritt der Stadt zum Biosphärengebiet. Hier waren aus Sicht der Verwaltung drei Bedingungen an die Zustimmung geknüpft.
1) Die Landkreise beteiligen sich mit 50 Prozent am kommenden finanziellen Anteil der jährlich anfallenden Personal- und Sachkosten für die Geschäftsstelle. 2) Eine Erhöhung des jährlichen Betrages in den nächsten zehn Jahren erfolgt nur aufgrund tariflicher Änderungen oder angemessener Sachkostenerhöhungen. In allen Naturräumen des Biosphärengebietes werden / sollen entsprechend der Flächen und Einwohnerzahlen möglichst gleichwertige Einrichtungen / Vorhaben realisiert. Auf Dezentralität wird großen Wert gelegt. Auch diesem Beschlussvorschlag stimmte der Rat mit Mehrheit zu – bei zwei Gegenstimmen (Hubert Sprich und Beate Riemer–Thoma).