Zell (ue). 50 Jahre haben Waltraud und Kurt Trefzger, die heute im Stadtteil Liebeck das Fest ihrer goldenen Hochzeit feiern, ihren Lebensweg gemeinsam gemeistert. Sicherlich der gegebene Anlass für ein Wiedersehen mit der eigenen Familie sowie mit guten Freunden und Bekannten. Etwas Wehmut klingt bei Waltraud Trefzger allerdings mit, denn zwei ihrer drei Brüder sind nicht mehr dabei. Ohnehin hatte man in der Vergangenheit nicht allzu oft Gelegenheit, sich zu treffen, berichtet die aus Schopfheim stammende Jubilarin. „Selten“, so sagt sie, „waren wir Geschwister vollzählig beisammen.“ Bei der Silberhochzeit im Jahr 1991 trafen sich alle einmal wieder, erinnert sich Waltraud Trefzger. Stolz auf die eigene Familie Bereits in den 1950er-Jahren verließen zwei ihrer Brüder Schopfheim und wanderten nach Toronto in Kanada aus, wo sie sowohl beruflich als auch privat rasch Fuß fassen konnten. Persönliche Begegnungen mit ihnen und ihren Familien waren von da an nur noch über die weiten Wege über den Atlantik möglich. Ganz besonders stolz aber sind Waltraud und Kurt Trefzger auf ihre 1975 geborene Tochter sowie deren Ehemann und ihren Enkelsohn Eric. Auch Kurt Trefzger, der in Stühlingen geboren wurde und mit seiner Mutter und zwei Geschwistern während des Zweiten Weltkriegs nach Zell kam, hat eine interessante Lebensgeschichte zu erzählen: Nach der Schule absolvierte er in einem Schopfheimer Betrieb eine Malerausbildung. Doch nicht alleine Farbe und Pinsel faszinierten den Handwerker, auch seine Liebe zur Kunst war dem Jubilar mit in die Wiege gelegt. Dass er beides über viele Jahre beruflich verbinden konnte, liegt nicht zuletzt an seinem künstlerischen Geschick und an seiner besonderen Liebe zur Kunst. Schon als 18-Jähriger arbeitete er zunächst in einem großen Malerbetrieb mit 130 Mitarbeitern in Basel, machte 1964 den Meister und übernahm Verantwortung als technischer Leiter. Später wechselte er seinen Arbeitsplatz. Seine neue Stelle, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2001 tätig war, habe ihm nicht nur Spaß gemacht, sie war ihm quasi auf den Leib geschnitten. Denn hier konnte er seine künstlerischen Begabungen voll einbringen. Und noch heute verbringt der rüstige Jubilar, zu dessen Leidenschaft ebenfalls das Schachspielen gehört, jede freie Minute in seinem Mal-Atelier. Im vergangenen Jahr hatte er im Kultur-Café Fräulin eine eigene Kunstausstellung arrangiert. Aber auch auf ihren Reisen bewundern Waltraud und Kurt Trefzger die Kunstschätze ferner Kulturen. Einen lange gehegten Wunschtraum erfüllte sich das Jubelpaar mit einem Besuch von Bora Bora.