^ Zell im Wiesental: „Zell liegt mir am Herzen“ - Zell im Wiesental - Verlagshaus Jaumann

Zell im Wiesental „Zell liegt mir am Herzen“

Markgräfler Tagblatt
Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Bürgermeisterwahl: Peter Palme möchte die Stadt mit dem „Blick von außen“ weiterentwickeln

Von Peter Schwendele

Mit dem „Blick von außen“ seine Heimatstadt, die ihm am Herzen liegt, weiterentwickeln – so fasst Peter Palme seine Motivation zusammen, die ihn bewogen hat, für den Posten des Rathauschefs in der Schwanenstadt zu kandidieren. Bei der Bürgermeisterwahl, die in knapp zwei Wochen über die Bühne geht, ist der 54-Jährige der einzige Kandidat.

Zell. Peter Palme fehlt es weder an Energie noch an Ideen. An was es ihm dieser Tage ermangelt, sind Mitbewerber. „Ich hätte mir einen Gegenkandidaten gewünscht“, sagt der gebürtige Zeller. Die Situation, als einziger Bewerber auf weiter Flur zu stehen, sei für ihn „nicht zufriedenstellend“. Seine Sorge ist es, dass die Wahlbeteiligung am 22. Oktober eher schwach ausfällt, weil sich mancher Bürger nun denkt, es lohne sich nicht mehr, zur Urne zu schreiten. Palme betont deshalb: „Wer mich als Bürgermeister will, sollte auch zur Wahl gehen.“

Sich zurücklehnen und abwarten will Palme angesichts seines Solistendaseins als Kandidat jedenfalls nicht. Plakate mit seinem Konterfei hängen an den Laternenmasten, sein Flyer macht die Runde, die Bürgergespräche sind angelaufen. Von Wahlkampf mag der parteilose Kandidat allerdings jetzt nicht mehr sprechen, er bevorzugt stattdessen den Begriff „Kennenlern-Tour“.

Was den 54-Jährigen zusätzlich nachdenklich stimmt: Offenbar gab es nach dem Erscheinen der Stellenausschreibung für den Bürgermeisterposten auf dem Rathaus nicht einmal vage Anfragen potentieller Bewerber. Palme schließt daraus, dass Zell ein Imageproblem hat.

Durchaus zu Unrecht, wie der Kandidat findet. Er selbst ist überzeugt: „Zell hat Zukunft, und Zell ist attraktiv.“ In der Vergangenheit sei Gutes für die Schwanenstadt geleistet worden, das nun weiter umgesetzt werden müsse. Beispielhaft nennt Palme die Realschule, die U 3-Betreuung, die Bahnhofsumgestaltung, das Bürgerheim oder das Freibad. „Es ist ganz und gar nicht so, dass hinter dem Grendel die Wüste beginnt“, stellt Peter Palme klar, „aber wir verstehen es nicht, unser Zell richtig zu vermarkten, wir reden uns oft selbst schlechter als wir sind.“

Das ärgert den Kandidaten schon deshalb, „weil Zell meine Heimatstadt ist und mir am Herzen liegt“. Palme hat zwar Jahrzehnte seines Lebens in anderen Breitengraden verbracht – als Diplom-Kaufmann und Prokurist eines im Stuttgarter Raum ansässigen Großhandelsunternehmens agierte er auch auf internationaler Ebene – doch war für ihn immer klar, dass er irgendwann nach Zell zurückkehren wird. Und als sich die Chance ergab, mit dem frei werdenden Bürgermeisterposten eine attraktive Aufgabe in der alten Heimat zu finden, griff er kurzerhand zu.

Überzeugt ist der Kandidat davon, dass ihm sein „externer Blick“ dabei helfen wird, die Situation in Zell angemessen zu beurteilen und die richtigen Schlüsse für die Zukunft der Stadt zu ziehen. „Ich möchte meine Erfahrungen nutzen, um in meiner Heimatstadt Dinge zu bewegen und weiterzuentwickeln“, sagt Palme.

Wichtig ist für ihn dabei, dass die Zukunft gemeinsam gestaltet wird. Allein erreichen könne ein Bürgermeister nichts, entscheidend sei die Mithilfe der Bürger. Als reiner Moderator sieht sich der 54-Jährige im Falle seiner Wahl allerdings überhaupt nicht: „Mit Moderation ist es nicht getan, es geht um Lenkung und um Menschenführung.“ In diesen Bereichen sieht Palme denn auch klare Stärken seiner Person.

Wichtige Erfahrungen bringe er auch im Baubereich mit, so Palme, da es in seinem bisherigen Berufsleben mehr als einmal darum gegangen sei, millionenschwere Bauprojekte zu lenken und zu überwachen. Auf der anderen Seite ist sich der Kandidat bewusst, dass er im politischen Geschäft ein Quereinsteiger ist und sich ins kommunalpolitische Geschehen erst einmal intensiv einarbeiten muss. Klar ist für ihn auch, dass er sich auf eine funktionierende Verwaltungsmannschaft verlassen können muss. Wobei er sich in diesen Bereichen eine verstärkte Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat.

Was der Kandidat an Zell schätzt und weiter fördern will, ist der Zusammenhalt, der in den Vereinen und Organisationen sichtbar wird: „Wir sind stark im Miteinander.“ Insofern sei Zell auch eine „lebendige Stadt“. Wobei es dennoch gelte, in der Zukunft mehr Belebung zu schaffen, und das ist in Palmes Augen am ehesten über neue Bürger zu erreichen. Seine Überlegung: Für mehr Baumöglichkeiten sorgen, um die Bevölkerungsanzahl zu heben und der Veralterung der Gesellschaft entgegenzutreten. „Dabei geht es nicht darum, Zell zuzubetonieren, sondern in erster Linie dort Verdichtungen zu schaffen, wo es sinnvoll ist“, sagt der Kandidat.

Insgesamt gelte es, Zell als Wohnstadt für Familien attraktiver zu machen und gleichzeitig für alle Generationen ein lebenswertes Umfeld zu bieten.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading