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Zell im Wiesental Zell zu einer „Fair-Trade-Town“ machen

Markgräfler Tagblatt
Der SPD-Ortsverein Zell besuchte den Cabanja-Laden. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

SPD-Ortsverein Zell besucht zum Start der „Fairen Woche“ den Cabanja-Weltladen

Zell. Gleich zu Beginn der bundesweit stattfindenden „Fairen Woche“ besuchte eine Abordnung des SPD-Ortsvereins Zell den Cabanja-Weltladen, um sich über den fairen Handel zu informieren und seine Solidarität mit den Zielen des Weltladendachverbandes zum Ausdruck zu bringen.

Almut Hailperin und Edith Ganter empfingen die Gäste und führten sie durch den Laden. Bei einer Tasse fair gehandelten Kaffees erläuterte Hailperin die Ziele der Weltladen-Organisation, den Produzenten der Rohstoffe faire und angemessene Preise für ihre Produkte zu zahlen und ihnen so zu ermöglichen, eigene Produktion und Wertschöpfung aufzubauen.

Fraktionssprecher Thomas Kaiser bewunderte das große Engagement der rund 15 ehrenamtlichen Mitarbeiter, die seit Jahren den Weltladen führen und sich im Weltladen-Verband in der Region einsetzen. „Die Ziele der Weltladen-Bewegung entsprechen den Grundsätzen, überall in der Welt eine bessere und gerechtere Lebensgrundlage für die Menschen zu schaffen, und sollten von uns allen unterstützt werden“, betonte er. Es sei essentiell, so Thomas Kaiser, dass die Produzenten der Rohstoffe nicht nur faire und anständige Preise erhielten. In gleicher Weise müsse unterstützt werden, dass diese Menschen auch in die Lage versetzt werden, ihre Produkte selbst weiter zu verarbeiten, um die sich daraus ergebende Wertschöpfung zur Verbesserung ihrer eigenen Lebenssituation zu verwenden. Nur so könnte Bildung verbessert, wirtschaftliche Kraft entwickelt und ein aktiver Beitrag zur Förderung der Demokratie und Gerechtigkeit geleistet werden. David Kaiser setzte hinzu, dass die Konsumenten – also auch die Käufer in Zell – diese Bewegung aktiv unterstützen können, indem sie den Weltladen bei ihren Einkäufen stärker berücksichtigen.

Claudia Dolzer erinnerte daran, dass schon früher im Gemeinderat darüber diskutiert worden war, Zell zu einer „Fair-Trade-Town“ zu machen. Das bedeutet, dass nicht nur bei den Erzeugnissen des täglichen Bedarfs, sondern auch bei Beschaffungen durch die Kommune auf fairen Handel geachtet werde. Gerade angesichts der großen Baumaßnahmen in der Stadt sei es wichtig, darauf zu achten, dass verwendete Baumaterialien – wie zum Beispiel Pflastersteine – nicht durch Kinderarbeit hergestellt werden und dass sie aus fairem Handel stammen. Thomas Kaiser sagte zu, dieses Thema wieder in die Gemeinderatsdiskussionen einzubringen.

Der Cabanjaladen ist nach den Grundsätzen des fairen Handels zertifiziert. „Es ist für die Bewegung ein Problem“, erklärte Almut Hailperin, „dass der Begriff ‚fairer Handel‘ nicht geschützt ist. Daher können auch große Supermärkte Produktreihen mit dem Label ‚fairer Handel‘ oder ‚fair trade‘ anbieten, ohne dass sicher festgestellt werden kann, dass es sich wirklich um fair gehandelte Produkte handelt.“ Deshalb strebt Cabanja jetzt zusätzlich zu seiner „Fair Trade-Zertifizierung“ die Mitgliedschaft in der WFTO (World Fair Trade Organization) an, die eine Art geprüftes Qualitätssiegel für Läden des fairen Handels darstellt.

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