„Glory Glory Hallelujah, Frau Maier die isch doh“ sang der Schülerchor der Gerhard-Jung-Schule bei der offiziellen Einführung von Renate Maier als Schulleiterin. Und damit sangen die Kinder den Anwesenden aus der Seele: Alle waren sichtlich froh und erleichtert, nun wieder eine verlässliche und stabile Schulleitung zu haben. Von Sarah Trinler Zell. Nicht einfach seien die vergangenen zwei Jahre für die Gerhard-Jung-Schule gewesen, sagte Werner Herling eingangs der Veranstaltung, zu der er Bürgermeister Rudolf Rümmele, Regina Höfer vom Schulamt, den ehemaligen Rektor Clemens Theilacker sowie einige Vertreter der benachbarten Schulen begrüßen konnte. Theilacker habe eine funktionierende Schule hinterlassen, doch die Änderungen in der Bildungspolitik hätten viele Herausforderungen mit sich gebracht. Auf dem Weg zu ihrer jetzigen Form – einer reinen Grundschule – habe die Einrichtung, die in dieser Zeit von Konrektorin Birgit Hofmann kommissarisch geleitet wurde, einige Hürden meistern müssen. Umso größer war dann gestern die Freude, dass Renate Maier, die die Schule im vergangenen Jahr bereits kommissarisch geleitet hatte, nun offiziell als Schulleiterin eingeführt wurde. „Zurück zu den Wurzeln“, sagte Regina Höfer vom Staatlichen Schulamt Lörrach und erläuterte, dass Maier 1981 nach ihrem zweiten Staatsexamen an die Grundschule Zell gekommen war. Ab 1996 war sie dann Schulleiterin an der Grundschule Gresgen. In einer Zeit voller Veränderungen die Schulleitung zu übernehmen, erfordere vor allem eines: Mut. „Für die meisten Menschen ist nichts herausfordernder als Veränderungen – für die Schulleitung heißt dies Ängste auffangen und Orientierung geben“, sagte Höfer. Gerade in Zeiten des Wandels sei eine verlässliche und vertrauensvolle Schulleitung wichtig. Die Grundschüler in Zell bekommen parallel eine Ganztags- und Halbtagsschule angeboten. Auch die Inklusion müsse vorangebracht werden, „denn Gesetze alleine machen keine Inklusion“, so Höfer. Bürgermeister Rudolf Rümmele dankte Renate Maier, dass sie sich der Aufgabe gestellt habe, den eingeschlagenen Weg der Gerhard-Jung-Schule weiter voranzutreiben. Rümmele erklärte, dass die Grundschulen Gresgen und Atzenbach seit dem Schuljahr 2015/16 als Außenstellen der Gerhard-Jung-Schule geführt werden. Der Bürgermeister bedauerte, dass oftmals politische Entscheidungen von oben an der Basis und der Realität vorbei gingen. „Da müssen wir uns nicht wundern, dass wir keine Bewerbungen für verantwortliche Stellen bekommen“, so Rümmele. Dem stimmte auch das Lehrerkollegium zu. „Heutzutage reißt sich keiner mehr um den Posten der Schulleitung“, sagte Ines Berger. Das Kollegium dankte Renate Meier dafür, dass sie die Verantwortung übernehme und gaben ihr nützliche Weisheiten mit auf den Weg. „Ich bin gerührt und berührt“, sagte Renate Maier, der die abschließenden Worte galten. Schmunzelnd erzählte sie von ihrer ersten Fahrt nach Gresgen, als sie 1981 von Freiburg ins Zeller Bergland zog. „Ich wollte auf gar keinen Fall hierbleiben“, sagte Maier, die dann auf die kurvereiche Strecke auf einer schmalen Straße im Nebel Bezug nahm. Doch hinter diesem Nebel verbarg sich eine wunderschöne Landschaft, die sie schnell überzeugt hatte. „Wir haben ein solches Glück, in so einer schönen Gegend leben zu dürfen“. In Gresgen sei man eine große Schulfamilie gewesen. Nicht nur aus diesem Grund sei es zuerst ein „riesiger Schock“ gewesen, als sie vor einem Jahr erfahren hatte, dass sie die Gerhard-Jung-Schule kommissarisch leiten solle. Doch nun freue sie sich auf die Herausforderung und hoffe, dass die Einrichtung eine Schule der Offenheit und Ehrlichkeit sein wird. „Denn Frieden beginnt im Kleinen“, sagte Maier. Zum Schluss bedankte sich die Schulleiterin bei ihren Vorrednern für die „wohlwollenden, freundlichen Worte“ und lud alle zu einem Glas Sekt und einem Buffet ein, das das Mensateam vorbereitet hatte.