1150 Jahre Mappach 874 zum ersten Mal erwähnt

Ines Bode
Freude über das Jubiläum (von links): Landrätin Marion Dam­mann, Pfarrer Martin Braukmann, Ortsvorsteher Helmut Grässlin und Bürgermeisterin Carolin Holzmüller Foto: Ines Bode

Den Auftakt für das Jubiläumsjahr feiert der Ort mit geladenen Gästen.

Das Dorf Mappach sei ein „Ort des Wohlfühlens“, inmitten von Feldern und Wiesen gelegen, befand Landrätin Marion Dammann anlässlich der 1150-Jahr-Feier. Und ganz ohne Autobahnlärm und Nürburgring, wie Bürgermeisterin Carolin Holzmüller scherzte – heitere und festliche Grußworte begleiteten den Auftakt des Dorfjubiläums. Begrüßt wurden die Mappacher und Maugenharder sowie ein Kreis besonderer Gäste in der gut gefüllten Kirche zunächst von Ortsvorsteher Helmut Grässlin.

1150-jähriges Bestehen

1150 Jahre, das sei eine unvorstellbar lange Zeit, und ein würdiger Anlass zum „G’burtstag fiire“. Grässlin sprach von Stolz und Dankbarkeit, die man der Jahreszahl entgegenbringe. Die Landrätin verwies auf ein Sprichwort, das besage, in die Vergangenheit zu blicken, heiße auch, für die Zukunft zu lernen. „Heute jedoch erleben wir die Gegenwart.“ Für Mappach sei das Jahr 2024 ein bemerkenswerter Meilenstein.

Orte halten zusammen

Dammann ging zurück in den Mai 874, das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung – jener Zeitpunkt, „als alles begann“. Die anlässlich des Jubiläums verfasste Chronik gebe vielerlei Auskunft. Sie sagte, in mehr als 1000 Jahren Geschichte habe es immer einen Zusammenhalt als Zeichen der Wertschätzung gegeben. Das gelte auch für die Nachbarn, die „kleine Schwester Maugenhard“. Es sei gut, wenn beide gemeinsame Sache machten, so Dammann wörtlich.

Beide Orte zeigten, dass Verbundenheit in schwierigen Zeiten Bestand haben könne. Aktuell gehe es in der Gesellschaft um demografischen Wandel und Klimawandel. „Das sind große Aufgaben.“ Jedoch sehe sie in Herausforderungen auch Chancen, betonte die Landrätin. Allein werde der Landkreis die Aufgaben nicht schaffen. An den Ortschef übergab sie einen Umschlag und ein Präsent.

Sachsenring in Mappach

Bürgermeisterin Carolin Holzmüller behielt sich vor, launig zu starten. Denn statt des erwähnten Nürburgrings habe Mappach den Sachsenring, wie ein örtliches Schild verkünde. Vieles habe Mappach nicht, aber was es gebe, sei eine Dorfgemeinschaft mit Vereinen wie Gesangverein und Feuerwehr sowie Feste. In Mappach werde ein offenes Miteinander gelebt, man sei füreinander da. Das sei es, was Mappach ausmache, so Holzmüller.

Mut ist geschätzt

Pfarrer Martin Braukmann ging ebenfalls auf die Verbundenheit im Dorf ein. Die Kirche habe die Menschen seit Jahrhunderten zusammengeführt. Taufen, Hochzeiten, Trauerfeiern und mehr hatten jahrhundertelang hohen Stellenwert. Heute haben sich viele Menschen zurückgezogen. Gleichwohl riet auch der Pfarrer, nicht nur zurück, sondern nach vorn zu blicken. Denn die Menschen bräuchten in dieser Welt dringend eine Botschaft, die Mut mache – Mut sei seit jeher geschätzt, früher wie heute.

Wenn er auf die lange Dorfgeschichte blicke, so Braukmann, dann wollte Gott da sein, in jeder Situation. Den Worten des Pfarrers schloss sich ein Gebet an, gesungen vom gemischten Chor des Gesangvereins unter Leitung von Kathy Schann. Den Sängern galt der besondere Dank des Ortsvorstehers für die musikalische Umrahmung: „Der Festakt wäre ohne euch nicht denkbar.“

Wie die Dirigentin auf Nachfrage sagte, habe sie festliche Titel und Lieder ausgesucht, die gern gesungen werden. Verstärkt wurde der Chor von Michael Donkel am Klavier, Hubert Donkel am E-Bass und Simone Losch am Saxophon. Das Repertoire setzte sich aus instrumentalen und gesungenen Stücken zusammen. Zu Gehör kamen Barock, Swing und Balladen. „Schau auf die Welt“, „You raise me up“ und die sopranstarke Kyrie „Missa 4 youth“ interpretierten die Sänger.

Konzert am Sonntag

Grässlin warb danach einerseits für den Umtrunk im Freien, und andererseits für Sonntag, 21. April, als nächsten Termin im Jubiläumsjahr: Dann findet in der Kirche das Konzert des Chors des Theologischen Seminars St. Chrischona statt.

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