^ 70 Jahre Kirche St. Michael Grenzach: Ein Symbol seiner Zeit - Grenzach-Wyhlen - Verlagshaus Jaumann

70 Jahre Kirche St. Michael Grenzach Ein Symbol seiner Zeit

Rolf Reißmann
Für den Festgottesdienst reaktivierte sich extra nochmals die Gesangsgruppe Schola Gregoriana unter Leitung von Hans Jakob Grütter. Foto: Rolf Reißmann

Mit einem festlichen Empfang hat die katholische Pfarrgemeinde am Sonntag den 70. Jahrestag der Benediktion der Kirche St. Michael begangen.

Am Sonntag Gaudete war die Kirche im Dezember 1953 gesegnet worden und stand damit für die Nutzung zur Verfügung. Fertiggestellt und geweiht wurde der Neubau 1957.

In den Nachkriegsjahren war dieser Kirchenbau von besonderer Bedeutung. Dies aber nicht nur durch die neue, damals noch ungewohnte Architektur. Denn im überwiegend protestantischen Grenzach bestand zu jener Zeit noch gar keine eigenständige katholische Gemeinde. Vor wenigen Jahren ist die heutige Pfarrgemeinde Grenzach-Wyhlen gebildet worden.

Vielfältiges Gemeindeleben

Gertrud Wittek, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, würdigte in ihrer Begrüßung die Vielfalt der kirchlichen Gemeindearbeit. Bereits in den komplizierten Nachkriegsjahren habe die Entwicklung einer stabilen katholischen Gemeinde in Grenzach begonnen. Der Neubau der Kirche gab dann den entscheidenden Anstoß dafür. Inzwischen habe sich ein vielfältiges Gemeindeleben etabliert, das alle Generationen anspreche und weit über die Kirchenräume hinaus wirke. Jugend- und Seniorenarbeit werde gleichermaßen betrieben. Die Kirche St. Michael stehe als Zentrum dafür. Gerade für das alltägliche Wirken zahle es sich aus, dass im Kirchengebäude selbst ein Gemeindesaal integriert wurde. Der katholische Kindergarten samt Spielplatz befindet sich direkt nebenan.

Voller Ideenreichtum

Bürgermeister Tobias Benz bezeichnete in seinem Grußwort die Kirche als typisches Produkt seiner Zeit. Neues Denken habe sich durchgesetzt, hell und unverschnörkelt sollten die Räume sein, in denen die Menschen ihren Glauben praktizieren. „So einfach der Neubau auch gestaltet wurde, ist er dennoch mit seine Besonderheiten ein Kulturschatz in der Gemeinde“, hob Benz hervor. „Das große Wandbild mit damals noch ungewohnt bescheidener und lebensnaher Darstellung, die beiden Reihen künstlerischer Glasfenster und die Rosette bezeugen den Ideenreichtum, der in die Kirche einfloss.“ Nun sei es ein Auftrag an die heutige Generation, diesen Kirchenbau zu erhalten und die Nutzung weiterhin vielfältig und zeitgemäß zu gestalten.

Das Wirken der katholischen Pfarrgemeinde sei insgesamt sehr wichtig für die Gemeinschaft in der politischen Gemeinde Grenzach-Wyhlen. Benz meinte sogar, die Kirche könne in ihrem Wirken für die Gemeinschaft noch weiter gehen als bisher, indem sie durch Veräußerung von Immobilien mehr Geld für soziale Projekte erlange.

In einem weiteren Gruß wies der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Rheinfelden, Günther Schmidt, darauf hin, dass es heute mehr denn je darauf ankomme, Vernetzungen zwischen Kirchgemeinden aufzubauen und damit die Aktivitäten zu fördern. Deshalb sei der diesjährige Besuch von St. Michael aus Grenzach bei der gleichnamigen Pfarrgemeinde in Karsau ein guter Anfang gewesen.

Festgottesdienst zu Beginn

Vor dem Jubiläumstreffen im Gemeindesaal fand in der Kirche ein Festgottesdienst statt. Pfarrer Andreas Brüstle charakterisierte in seiner Predigt die Tätigkeiten der Pfarrgemeinde mit den Worten „wachen, trösten, helfen“. So wirkten die Gläubigen unter sich, aber auch nach außen,. Damit sei es auch gelungen, den Sozialraum auf biblischer Grundlage zu gestalten. Früher habe die Kirche gesagt, was gebraucht werde, heute sage die Gesellschaft, was sie von der Kirche erwarte. Dies sei Voraussetzung für erfolgreiche christliche Tätigkeit.

Während des Gottesdienstes brach die Sonne aus den Wolken hervor und beleuchtete das große Wandbild von Willy Oeser und ebenso die Glasfenster unter dem Dach.

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