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Ärger um Steinener Baugebiet Beim Scherracker steht alles still

Maximilian Müller
Die Erschließungsarbeiten beim Scherracker gehen vorerst nicht weiter. Grund ist eine fehlende Stellungnahme. Foto: Maximilian Müller

Das Projekt sei wegen Bürokratie insgesamt um drei Jahre zurückgeworfen worden, sagt Bürgermeister Gunther Braun. Das gilt für den Verkauf der Grundstücke wie für die Erschließungsarbeiten. Aktueller Grund ist eine fehlende Stellungnahme zu einem Bach.

Seit dem Sommer geht in dem Baugebiet Scherracker nichts mehr. Und das bleibt laut Braun auch vorerst so. Denn selbst wenn die Stellungnahme der Fischereibehörde jetzt eingehen würde, dürfte ab Oktober nicht mehr an dem Bach dort gearbeitet werden, um die Ruhezeiten für Fische nicht zu verletzen.

Und das, obwohl dort gar keine Fische lebten, sagt Braun. Zudem sei das Ziel der Arbeiten dort, den Bach zu renaturieren und Hochwasserschutz für das Baugebiet zu errichten.

Besonders ärgert Braun, dass die fehlende Stellungnahme wegen des Bachs erst im Sommer aufgefallen sei. Dabei war der offizielle Spatenstich auf dem Scherracker bereits im November vergangenen Jahres erfolgt. Das Projekt sei durch bürokratische Hürden drei Jahre zurückgeworfen worden.

Steigende Preise

Für die Kaufinteressenten sei die Verzögerung ein schwerer Schlag. Denn inzwischen seien die Preise fürs Bauen gestiegen. Und mit der Finanzierung der Bauprojekte sei es wegen der hohen Zinsen inzwischen auch schwieriger geworden.

Einige hätten sich deswegen schon an die Gemeinde gewandt. Finden sich denn angesichts dieser Lage noch Käufer für die Grundstücke? Der Markt für Wohnungen sei nicht mehr so gut, aber bei Häusern fänden sich immer noch Abnehmer, sagt Braun gegenüber unserer Zeitung.

Kritik der Anwohner

Auf dem etwa einen Hektar großen Gebiet südlich der Friedrichstraße sollen vier Einzel- und 18 Doppelhäuser entstehen. Erschlossen werden sollen sie durch die Straße „Im Scherracker“.

Schon im Vorfeld machte das Projekt von sich reden. Anwohner hatten den Hochwasserschutz bemängelt, was die Gemeinde wiederum zurückwies. Es sei alles von Fachleuten geprüft worden.

450 Euro pro Quadratmeter

Auch bei der Preisgestaltung hatte es Probleme gegeben. Die Gemeindeverwaltung hatte einen Preis von 390 Euro pro Quadratmeter vorgeschlagen, die Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf hatte sogar noch den Antrag gestellt, auf 380 Euro runter zu gehen. Dieser Antrag scheiterte aber. Genauso wie der Verwaltungsvorschlag. Die CDU setzte sich in der Sitzung Ende November vergangenen Jahres mit einem Preis von 450 Euro pro Quadratmeter bei neun Stimmen dafür, sechs dagegen und drei Enthaltungen durch. Aus der CDU-Fraktion hieß es damals, dass die Gemeinde sich nicht unter Wert verkaufen solle.

Auch für die Badenova dürfte der Stopp überraschend sein. Noch im Mai hatte Frank Dinger, der bei der Badenova-Konzept für den „Scherracker“ zuständig ist, davon berichtet, dass die ersten Notartermine organisiert werden würden beziehungsweise die Finanzierungsnachweise eingesammelt würden. Der Gemeinderat war nach der ersten Vergaberunde der Grundstücke von dem Punkteverfahren abgerückt und hatte sich bei der weiteren Vermarktung für ein Losverfahren entschieden.

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