Unverschuldete, aber teure Nachteile würden sich zum Beispiel für die Höhenlandwirtschaft ergeben, wenn der Neubau der Güllegrube auf einmal wegen neuerdings anfallender Dichtigkeitsanforderungen das Doppelte kostet und für die Gülleausbringung komplett neue Gerätschaften vorgeschrieben sind, die auf normalen Steillagen kaum und an vielen Stellen gar nicht funktionieren.
Ohne Landwirte „ist die schöne Aussicht futsch“
Antonia Wetzel sprach auch einen anderen Punkt an, der sie beschäftigt, wenn Touristen die Ränder der Feldwege zuparken oder meinen, die Feldwege seien für sie erstellt worden: „Der Tourismus ist direkt von einer funktionierenden Landwirtschaft abhängig. Wenn die Höhenwiesen verbuschen, weil die Beweidung nicht mehr lohnt, dann ist die schöne Aussicht futsch. Ich fände toll, wenn auch in Hotels und der Gastronomie deshalb so viel wie möglich Produkte aus der Region eingesetzt würden. Andere Regionen machen das sehr erfolgreich, bei uns auch schon einige wenige, zum Beispiel die Naturpark-Wirte. Das haben ja irgendwie alle, auch die Touristen, begriffen, dass regionales Konsumieren Sinn macht.“
Gerhard Zickenheiner will das gemeinsam Erarbeitete nun auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene angehen, um die Konditionen der Landwirte im Südwesten zu verbessern. „Wenn wir weiterhin so viele Höfe wie in den letzten Jahren durch frustrierte Landwirte oder schon vor der Hofübernahme vergraulte Kinder von Landwirten verlieren, dann frage ich mich, wer diese für die Gesellschaft überlebenswichtige Aufgabe leisten soll“, so der Abgeordnete.