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Grenzach-Wyhlen Sanierung Bahnhof in Wyhlen

mh
Die beiden Architekten Beate Kromer-Piek und Ireneus Pacha freuen sich über die gelungene Umgestaltung des Bahnhofs in Wyhlen. Foto: Manfred Herbertz

Grenzach-Wyhlen -  Das Bahnhofsgebäude in Wyhlen ist nach rund neun Monaten Umbauzeit nicht wiederzuerkennen. Wie Architektin Beate Kromer-Piek sagt, habe man versucht, „mit der Formung einer neuen Kubatur mittels eines Dachaufbaus eine sichtbare Skulptur zu schaffen“. Auf den ersten Blick könnte der Betrachter fast glauben, hier wäre ein neues Gebäude entstanden.

Doch das täuscht. Der Bahnhof Wyhlen ist noch da. Nur eben nicht mehr so düster wie ehedem mit Klinkerfassade und dem dunkelgrünen Dach.

Der Bau wurde total entkernt, die meterdicken Dachumrandungen wurden abgeschnitten. Dadurch hat das Gebäude ein völlig neues, luftiges Gesicht bekommen.

Im Gespräch vor Ort zeigen sich die Architekten Beate Kromer-Piek und Ireneus Pacha vom Architektenbüro Kromer-Piek stolz auf den neuen baulichen Blickfang. Denn, so erzählt Kromer-Piek, das Projekt sei zwar klein, aber es habe dabei eine Menge Herausforderungen zu bewältigen gegeben. Zum Beispiel durfte das Gebäude nicht abgerissen werden, was die Aufgabe möglicherweise erleichtert hätte. Aber als Teil der „Neue Mitte Wyhlen“ wurde der Bahnhof als innovatives Projekt vom städtebaulichen Erneuerungsprogramm von Bund und Land finanziell gefördert.

Die Gebäudeproportionen seien einfach nicht stimmig gewesen, sagte die Architektin. Daher habe man sich zu einem radikalen Schnitt entschlossen. Das zweiteilige Gebäude wurde energetisch gedämmt und mit Faserzementplatten verkleidet. Diese setzen sich auch im neu gestalteten Dach fort.

Über die Farbe könne man trefflich streiten, sagte Beate Kromer-Piek, aber zum einen sei die Farbauswahl bei Faserzementplatten nicht sehr groß, zum andern wollte man mit diesem zeitlosen, warmen Sandsteinrot ein modernes Erscheinungsbild schaffen. Zudem sind die neuen Faserzementplatten mit einer Anti-Graffiti-Beschichtung ausgerüstet. Schmierfinken würden keinen Gefallen daran finden.

Mit dem Farbton nehme man außerdem die Sandsteinelemente der umliegenden alten Gebäude – etwa Bahnhofsgaststätte oder Jugendhaus – auf, betont Pacha. Zusammen mit den neuen Häusern der Baugenossenschaft und der Wohnbau GmbH ist am Bahnhof nun ein modernes Areal entstanden.

Der Kioskbereich wurde mit Glasflächen aufgelockert, so dass ein großzügiger Eindruck entsteht. Diese Leichtigkeit setzt sich fort in der Gestaltung der Dachunterseite, die in Weiß gehalten ist. So erhalten der Durchgang und der 64 Quadratmeter große Wartebereich allein vom optischen Eindruck mehr an Höhe. Ein LED-Lichtband sorgt für Helligkeit und soll das Sicherheitsgefühl in der Dunkelheit verstärken.

Die Baustelle unterlag aufgrund ihrer Lage direkt an den Gleisen hohen Sicherheitsmaßnahmen. Ein Beispiel: Wenn der Regionalexpress vorbeirauschte, mussten die Arbeiten am Dach eingestellt werden.

In dem neugestalteten Kiosk, der zum 1. August öffnen soll, wird es wieder eine Toto-Lotto-Annahmestelle geben. Außerdem wurden ein Lager und ein separater Arbeitsraum für den Kioskbetreiber geschaffen. Auch neue Toiletten für Damen und Herren sowie ein behindertengerechtes WC wurden eingebaut.

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