^ ASV Schopfheim: Fische leiden unter Atemnot - Schopfheim - Verlagshaus Jaumann

ASV Schopfheim Fische leiden unter Atemnot

Ralph Lacher
Mike Geiger (rechts) und Simon Jäckh brachten in der Wiese Datenlogger zum Temperaturmonitoring des Wassers ein. Foto: Ralph Lacher

Datenlogger in der Wiese geben dauerhaft Auskunft über die Wassertemperatur.

Nach fünf Jahren mit sehr hohen Durchschnittstemperaturen, geringen Niederschlägen, Trockenheit und niedrigen Wasserständen in allen Gewässern sei es dringend notwendig, belastbare Daten über längere Zeiträume zu erfassen, um zu ermitteln, welche Fischarten im Gewässer noch leben können und welche nicht, erläuterten die beiden Gewässerwarte des ASV, Mike Geiger und Simon Jäckh.

Die beiden Angler und Vereinskollege Peter Engler waren an vier Stellen in der Wiese und an zwei am Gewerbekanal im Einsatz und brachten sechs Datenlogger ins Gewässer. „Diese Geräte übermitteln alle zehn Minuten per Bluetooth die aktuelle Wassertemperatur“, erklärte Simon Jäckh.

Damit stelle man das Temperaturmonitoring auf eine belastbare Basis, fügte Mike Geiger an. Solche belastbaren Daten könne man mit sporadischen Messungen nicht erhalten, so der Gewässerwart. Deshalb habe man in Zusammenarbeit mit dem landesweiten Temperaturmonitoring des Landesfischereiverbandes und den entsprechenden Stellen beim Freiburger Regierungspräsidium die sechs Datenlogger angeschafft für insgesamt knapp 400 Euro, so Geiger und Jäckh.

Ab 20 Grad wird’s kritisch

Ziel ist zu ermitteln, an wie vielen Tagen im Jahreslauf die Wassertemperatur in Wiese und Gewerbekanal über 20 Grad liegt. Ab dieser Marke nimmt der Sauerstoffgehalt des Wassers so ab, dass die Forellen als Hauptfischart im Gewässer Luft- und Atemprobleme bekommen.

Durch das Niedrigwasser werden die Probleme größer – auch dadurch, dass im begradigten Flusslauf der Wiese keine oder zu wenig „Kaltwasserbecken“ vorhanden sind. In diesen können sich die Forellen erholen, sozusagen „Luft schnappen“ in Form von ausreichender Sauerstoffaufnahme.

Die genannte Problematik sei dem Angelsportverein Schopfheim schon länger bekannt. Deshalb habe man in den vergangenen Jahren durch den Einbau von Steinschwellen und Baumstämmen, die den geraden Flusslauf durchbrechen und eine dem Sauerstoffgehalt des Wasser förderliche Fließrichtungsänderung ermöglichen, versucht, den Forellenbestand zu schützen.

Hochwassersichere Geräte

„Immerhin haben wir für diese Maßnahmen 15 000 Euro ausgegeben“, so Peter Engler. Diese Maßnahmen hätten den positiven Nebeneffekt, dass sie das Gewässer nicht nur fischökologisch verbessern, sondern auch die Lebensbedingungen von Kleinstlebewesen fördern.

Auf die Frage, was passiert, wenn der Klimawandel weiter fortschreitet und die Wassertemperaturen anhaltend zu hoch für Bachforellen werden, antworteten die ASV-Leute pragmatisch. „Dann muss überdacht werden, ob wärmeresistentere Fischarten hierzulande ins Wiesewasser eingesetzt werden, also letztlich Ersatz für die Bachforellen gesucht werden muss“, so Simon Jäckh.

Der ASV Schopfheim hatte vor zwei Jahren schon einmal solche Datenlogger eingebracht. Damals spülte das Hochwasser die Teile weg. Dieses Mal wurden die neuen Logger mit Schrauben und Dübeln angebracht.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading