Auflösung steht zur Diskussion

Die Mitgliederversammlung des Gewerbevereins begann recht zügig, die Vorsitzende Isabelle Schneider ließ die Aktivitäten des vergangenen Jahres Revue passieren. Höhepunkt war die Leistungsschau Auggener Facetten in der Sonnberghalle, die laut Schneider ein voller Erfolg war. „Wir hatten ein tolles Besucher-Feedback“, berichtete die Vorsitzende. Wertschätzung erfährt der Gewerbeverein auf für seinen Nikolaus, der alljährlich beim Weihnachtsmarkt die Kindergarten- und Grundschulkinder mit Grättimännern beschenkt. 200 Grättimänner hätten gerade so ausgereicht, hieß es mit Blick auf steigende Kinderzahlen im Winzerdorf. Schatzmeister Bernd Willer berichtete von einem kleinen – angesichts der Rücklagen – verschmerzbaren Minus und Kassenprüfer Bertram Müller bescheinigte ein einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung des Vorstands – vorgenommen durch Bürgermeister Ulli Waldkirch – war dann auch eine reine Formsache.

Isabelle Schneider hatte schon mit der Einladung angekündigt, nicht mehr als Vorsitzende weiter machen zu wollen. Als Gründe führte sie die Gründung einer weiteren Firma neben der bestehenden Werbeagentur an. Zudem werde sie für den Auggener Gemeinderat kandidieren.

Der Vorstand habe sich bereits im Vorfeld nach einem Nachfolger umgesehen – ohne Erfolg, wie Schriftführerin Katja Reinecker berichtete. Überhaupt ließen die Rückmeldungen – trotz vollem Nebenzimmer der Sonnbergstube – auf E-Mails und Anfragen des Gewerbevereinsvorstands zu wünschen übrig, stellten die Vorstandsmitglieder fest. Auch bei der Versammlung fand sich spontan niemand, der sich bereit erklärte den Vorsitz zu übernehmen. Auch der stellvertretende Vorsitzende, Pearl-Marktleiter Markus Schrötter, wollte – als einziger Angestellter und nicht Unternehmer – nicht in der ersten Reihe stehen, wie er erklärte. Auch Bürgermeister Ulli Waldkirch wollte nicht in die Fußstapfen seines Vor-Vorgängers Albert Gamb treten. Er habe schon im vergangenen Jahr bei der Gründung der Vereinsgemeinschaft deren Vorsitz übernommen, weil sonst deren Gründung gescheitert wäre, erklärte Waldkirch. Er lobte in seinem Grußwort ausdrücklich die Arbeit von Isabelle Schneider und ihrem Vorstand.

Zwangsläufig wurde daher auch die Auflösung des Vereins vom Vorstand angesprochen. Der Bürgermeister machte den Vorschlag den Verein ruhen zu lassen, bis das neue Gewerbegebiet „Ob dem Bären“ fertig ist. Auch eine Auflösung bedeute viel Arbeit, sagte Waldkirch und verwies auf die kürzlich erfolgte Auflösung der Akkordeon-Spielgemeinschaft Auggen-Lipburg.

Jetzt wolle man erst die Leistungsschau Auggener Facetten am Sonntag, 5. Mai, abwarten und bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstag, 16. Mai, soll ein neuer Vorsitzender gefunden oder über die Auflösung abgestimmt werden.