Bei der Auftaktveranstaltung zu „Auggen blüht“ hat Manfred Kraft, der auch als Obmann für Bienenweiden beim Landesverband badischer Imker fungiert, die Problematik des Insektensterbens und Artenrückgangs deutlich gemacht. So haben intensive Landwirtschaft und Flurbereinigung, aber auch die zunehmende Versiegelung von Flächen und Gärten die Lebensräume der Wildbienen in den vergangenen Jahrzehnten immer kleiner werden lassen. Von insgesamt 580 Wildbienen-Arten fallen mittlerweile knapp 60 Prozent unter die bedrohten Arten.
Nahrung und Nistplätze
Ziel der Blühstreifen-Aktion ist es, dass die bedrohten Insekten wieder die benötigten Bedingungen vorfinden. Neben dem entsprechenden Nahrungsangebot aus heimischen mehrjährigen Blühpflanzen und Gräsern sind auch geeignete Nistplätze von Nöten. Die meisten Wildbienenarten nisten in Erdlöchern. „Große Insektenhotels, wie es sie zu kaufen gibt, dienen eher dem Hersteller als den Insekten“, gibt Runge zu bedenken. Zumal sich 95 Prozent der Wildbienen als solitär lebende Insekten nur selten mit ihresgleichen zusammentun.
Die Initiatoren des Projekts „Auggen blüht“ haben bereits einige Mitstreiter gewinnen können: Privatleute, Betriebe, aber auch die Gemeinde. Mit im Boot sind der Winzerkeller Auggen, die Gärtnerei Krafft-Franken, der Flora Gartenbaubetrieb, das Weingut Krumm und die Sektkellerei Reinecker. Weitere Unterstützung gibt es von den Landfrauen, vom Gewerbeverein und dem Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald.
Runge berichtet, dass bereits einige private und gemeindeeigene Flächen im Ort bestimmt wurden, auf denen die Saatgutmischung eingesät werden soll. Er verweist zum Beispiel auf eine Fläche neben dem Sportplatz und Ausgleichsflächen an der Bahnbrücke, die bald bienenfreundliche Blüten tragen sollen. Hier sollen auch spezielle Nistmöglichkeiten für die verschiedenen Insekten geschaffen werden.
Die Initiative „Auggen blüht“ freut sich über weitere Unterstützer und Spenden, um die Blühflächen anzupflanzen und Nistplätze zu bauen. Kontakt: Matthias Runge, E-Mail: mitmachen@ auggenblueht.de.
Weitere Informationen unter www.auggen-blueht.de.