Auf Unverständnis ist in Auggen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag die im Arbeitsentwurf für den Nahverkehrsplan 2020/21 vorgesehene Einstellung der Ringlinie 264 („Ring Süd“) gestoßen.
Gemeinderat: Entwurf für den Nahverkehrsplan ohne Linienbusanbindung für Auggen
Auf Unverständnis ist in Auggen in der Gemeinderatssitzung am Dienstag die im Arbeitsentwurf für den Nahverkehrsplan 2020/21 vorgesehene Einstellung der Ringlinie 264 („Ring Süd“) gestoßen.
Von Beatrice Ehrlich
Auggen. Die Ringlinie südlich Müllheims verbindet zur Zeit mehrmals am Tag Auggen mit Müllheim im Norden und Schliengen im Süden und fährt zudem Kandern, das Eggenertal, Feldberg und Vögisheim an.
Aus dem technischen Konzept des Zweckverbands Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) für die „Vorzugsvariante werktags“, die den Gemeinden zur Stellungnahme vorliegt, geht hervor, dass eine Anbindung Auggens an den Buslinienverkehr künftig nicht mehr geplant ist.
Schulbusse sind ausgenommen
Ausgenommen von der bisherigen Planung sind die Schulbusse. Für sie soll unabhängig vom Linienverkehr ein Konzept erstellt werden, das sich am Bedarf der Gemeinden und der Schulen im Landkreis ausrichtet.
Als Begründung habe der ZRF auf Nachfrage mitgeteilt, dass Auggen durch seine Anbindung an das Schienenverkehrsnetz mit verbessertem Angebot nicht noch eine Busverbindung auf der gleichen Strecke benötige, teilte Hauptamtsleiter Dirk Ehret dem Gemeinderat mit. Bisher wurden in Auggen die Haltestellen Hach Lettenbuck, WG Auggen, Hochhaus und Kronenplatz mindestens fünf Mal am Tag in jede Richtung zu festen Zeiten angefahren.
Gemeinde hat bereits ihr Veto eingelegt
Die Gemeinde Auggen hat bereits ihr Veto gegen die Einstellung des Linienbusverkehrs eingelegt. Auch andere Gemeinden hätten Bahn-Haltepunkte und seien dennoch an eine Buslinie angebunden.
Gemeinderat Peter Danzeisen (CDU) setzt sich in seiner Funktion als Kreisrat auch im Kreistag gegen die Streichung der Ringlinie 264 ein. Laut Danzeisen hat auch die Stadt Müllheim diesbezüglich schon ihre Unterstützung zugesagt.
Dass der fortgeschriebene Nahverkehrsplan 2020/21 – er soll 2020 durch die Verbandsversammlung beschlossen werden – für Auggen nicht wie erwartet mehr Busverbindungen, sondern künftig gar keine mehr beinhalten soll, findet vor allem auch angesichts der aktuellen Debatte um die Reduzierung des Autoverkehrs und eine klimafreundliche Verkehrswende kein Verständnis bei den Auggener Gemeinderäten.
Kein Verständnis bei den Gemeinderäten
„Das kann in einem grün regierten Bundesland nicht sein“, erklärte Barbara Schroeren-Boersch (Grün-Rote Liste) empört. Ihr Fraktionskollege Rainer Meyer-Fichtlscherer fürchtet vor allem um die Anbindung an die umliegenden Schulen. Es sei zu viel verlangt, dass Schüler, die etwa nach Neuenburg fahren, zuerst den Zug ab Auggen nehmen müssten, um dann am Bahnhof Müllheim in einen Bus umzusteigen. Auch die anderen Gemeinderäte sehen die Gefahr, das Schüler der weiterführenden Schulen im Umkreis künftig statt wie bisher in Randzeiten auf den Linienbus ausweichen zu können, künftig von den Eltern im Auto gebracht und abgeholt werden müssen. „Das ist absurd und führt zu mehr Verkehr“, argumentierte Ingo Ehret (CDU). „Wie es dann vor den Schulen aussieht, möchte ich mir gar nicht vorstellen“, pflichtete ihm Bürgermeister Fritz Deutschmann bei. „Das wäre ein Rückschritt für die ganze Region und dies trotz der demografischen Entwicklung.“