Auf die Frage nach weiteren Aktivitäten im Jubiläumsjahr verweist Basler auf die am 22. April beginnende Landesgartenschau. Die Weinwirtschaft mit den Winzergenossenschaften Schliengen-Müllheim, Britzingen, Hügelheim und dem Winzerkeller Auggener Schäf wird sich während der gesamten Gartenschau präsentieren.
Natürlich wird es zum Jubiläum auch eine Sonderabfüllung geben. Ab dem Frühjahr sind ein weißer und roter Jubiläumswein sowie ein Jubiläumssekt erhältlich, ergänzt Basler.
Winzer wehren sich gegen Dumpingpreise
Aus der Sorge um den Weinabsatz gründete sich im Jahr 1922 der örtliche Winzerverein. Jeder Winzer habe damals den Wein im eigenen Keller ausgebaut und selbst vermarktet. Die damaligen Weinhändler hätten die Winzer gegeneinander ausgespielt und die Preise gedrückt, erklärt Winzerkeller-Geschäftsführer Thomas Basler.
Rund 220 Winzer folgten dem Aufruf von Ludwig Muser in die „Krone“ zur Gründung eines genossenschaftlichen Zusammenschlusses. Heute zählt die am 9. August 1922 gegründete Genossenschaft insgesamt 440 Winzer beziehungsweise Winzerfamilien aus Auggen, Neuenburg am Rhein und Laufen.
Erster Vorstandsvorsitzender war „Kronen“-Wirt Wilhelm Krumm. Außerdem gehörten der Hacher Wirt Friedrich Oswald und der „Bären“-Wirt Hermann Pfunder sowie der damalige Bürgermeister Georg Gugelmeier und Ratsschreiber Ludwig Muser dem Vorstand an.
Anfänglich lieferten die Winzer den selbst gekelterten Most, seit 1928 wurden nur noch Trauben angeliefert. Der Kellerraum wurde im Anwesen Fritz Muser angemietet.
Im Jahr 1952 erfolgte der Spatenstich für die ersten eigenen Kellerräume in der Ortsmitte. Diese hatten Anfangs ein Fassungsvermögen von rund 80 000 Litern. Mit Erweiterungsbauten 1964 und 1970 wurde die Lagerkapazität auf rund zwei Millionen Liter erhöht.
Da es im Dorfkern keine Erweiterungsmöglichkeiten gab, entstand Ende der 1970er Jahre der Plan, ein neues Betriebsgebäude an der B3 zu bauen. Dieses wurde im Mai 1982 bezogen. Im 1986 folgte die erste Fusion mit der Winzergenossenschaft Neuenburg.
In den 1990er Jahren wurden die Auggener Winzer unter Martin Schmidt zu Pionieren im umweltschonenden Weinbau. Kurz nach Jahrtausendwende gab es einen Wechsel im Keller: Auf den langjährigen Kellermeister Reinhard Zöllin folgte Andreas Philipp.
2008 rückte die Marke „Auggener Schäf“ in den Mittelpunkt: Aus der Winzergenossenschaft Auggen wurde der Winzerkeller „Auggener Schäf“.
Im Jahr 2011 freute sich das Winzerdorf über die erste Weinprinzessin aus Auggen: Laura Kiefer wurde Markgräfler Weinprinzessin. Im selben Jahr fusionierte der Winzerkeller mit der Winzergenossenschaft Laufen.
Jüngster Meilenstein war die Erweiterung des Flaschenlagers im Jahr 2017.