Die Arbeiten umfassten unter anderem die Festigung des brüchig gewordenen Steins, die Hinterfüllung von Hohlräumen, die stabile Verankerung mit Edelstahlnadeln, das Kitten, Schlämmen und Ausfugen der Steinoberfläche, dies alles mit dem Ziel die Originalsubstanz weitgehend zu erhalten, sowie die Rekonstruktion und das Wiederaufsetzen des Kopfes. Das hat uns ungefähr ein halbes Jahr beschäftigt.
Frage: Arbeiten Sie öfter an denkmalgeschützten Gebäuden?
Sogar ganz überwiegend. Etwa 80 bis 90 Prozent unserer Aufträge betreffen denkmalgeschützte Objekte. Durch kontinuierliche Weiterbildung habe ich mich mit meinen Mitarbeitern auf solche Arbeiten spezialisiert, bei denen es vor allem um einen sorgsamen und erhaltenden Umgang mit der originalen Bausubstanz – hier Naturstein – geht. Oft handelt es sich dabei um Kirchen. Beispiele für größere Projekte in diesem Bereich sind unter vielen anderen das Münster in Salem, der südliche Hahnenturm am Freiburger Münster, die Johanneskirche, ebenfalls in Freiburg, und in diesem Jahr die evangelische Kirche in Dossenbach und das Alte Schulhaus in Hagen.
Frage: Wie haben Sie die Preisübergabe in Stuttgart erlebt?
Die Preisübergabe im Neuen Schloss in Stuttgart war für mich und meine Frau sehr bewegend, ich habe dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann die Hand drücken dürfen, er ist ein sehr großer Mann, ein Meter 93.
Frage: Beflügelt Sie die Anerkennung dabei, den von Ihnen eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen?
Ja, sehr. Wir fühlen uns dadurch um ein Vielfaches darin bestärkt, unsere Anstrengungen im Bereich der Natursteinrestaurierung konsequent fortzusetzen. Die Anerkennung durch das Landesdenkmalamt bestätigt uns, dass wir uns tief in die Materie eingearbeitet haben und um die Besonderheiten dieses Spezialgebiets wissen. Das bedeutet, dass Auftraggeber sich bei uns darauf verlassen können, bestmöglich und mit großer Fachkenntnis betreut zu werden. Aufgrund unseres speziellen Profils und unserer ausgeprägten Firmenkultur kommen immer wieder junge Menschen zu uns, um sich zum Steinmetz ausbilden zu lassen.
Johannes Abel (58 Jahre alt), geboren in Tschirtschik (Usbekistan) ist Inhaber des gleichnamigen Steinmetz- und Steinbildhauerbetriebs in Auggen. Er hat 20 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende.