Auggen Feldweg spaltet die Gemüter

Weiler Zeitung
Die Gemeinde muss dafür sorgen, dass keine Staubimmissionen durch einen unbefugten, nicht der Landwirtschaft dienenden Fahrzeugverkehr auf dem gemeindeeigenen Feldweg verursacht werden, die die Qualität der Kirschen mindern. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gerichtsstreit: Teilstück wird asphaltiert / Mehrheitsbeschluss

Auggen (boe). Der Feldweg beschäftigte sogar das Gericht, jetzt ist eine endgültige Lösung in Sicht: Der Auggener Gemeinderat hat mehrheitlich beschlossen, ein Teilstück des landwirtschaftlichen Wegs im Kleinfeldele zu asphaltieren. Die Verwaltung wird entsprechende Angebote einholen und dem Gemeinderat noch einmal zur Vergabe vorlegen.

Gericht hatte Landwirt Recht gegeben

Der Konflikt zwischen einem Landwirt und der Gemeinde wegen dieses Feldwegs beschäftigte seit 2009 immer wieder den Gemeinderat. 2016 hatte der Auggener Landwirt Klage eingereicht, weil er seine Kirschenplantage durch Staubimmissionen in Mitleidenschaft gezogen sah, die vom Autoverkehr auf besagtem Weg herrührten. Im Mai 2017 erging schließlich das Urteil des Verwaltungsgerichts Freiburg, das dem klagenden Obstbauer Recht gab.

Die Gemeinde wurde dazu verpflichtet, dass sie dafür sorgen muss, dass jeweils von Mai bis Juli keine Staubimmissionen durch einen unbefugten, nicht der Landwirtschaft dienenden Fahrzeugverkehr auf dem gemeindeeigenen Feldweg verursacht werden, die die Qualität der Kirschen mindern.

Die Kosten für die Befestigung des Teilstücks, das 175 Meter lang und drei Meter breit ist, liegen laut Ingenieurbüro bei knapp 16 000 Euro. Der vorhandene Weg könne gut als Unterbau genutzt werden, „da hier durch den Bauhof in den vergangenen Jahren immer wieder gutes Material eingebaut wurde“, wie es von Verwaltungsseite heißt.

Verwaltung wollte Weg sperren, nicht befestigen

Die Verwaltung hatte sich indes nach wie vor gegen eine Asphaltierung ausgesprochen, „aus Gründen der Gleichbehandlung“ und um weitere Anträge in ähnlich gelagerten Fällen zu vermeiden. Die Verwaltung war viel mehr dafür, den Weg „in seinem jetzigen Zustand zu belassen und diesen, wie vom Verwaltungsgericht ausgesprochen, in den Monaten Mai bis Juli für den Verkehr zu sperren“.

Mehrheit teilt nicht die Sicht der Verwaltung

Dies sah die Mehrheit jedoch anders. Die Gemeinderäte Baßler, Huber, Kiefer, Meyer-Fichtlscherer, Muser und Schroeren-Boersch stimmten für die Befestigung. Vier Gegenstimmen gab es von den Gemeinderäten Ehret, Lange, Boeckle sowie Bürgermeister Deutschmann.

Gemeinderat Bruno Kiefer hatte in der vergangenen nichtöffentlichen Sitzung im Dezember den Antrag gestellt, das restliche Teilstück des Weges durch die Gemeinde mit einer Asphaltdecke zu befestigen und das Thema erneut im Gemeinderat zu behandeln.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading