Auggen Für die Schulerweiterung fehlen die Fördergelder

Jutta Schütz
Auch Auggen kämpft mit steigenden Kosten. Foto: Pixabay

In der ersten Gemeinderatssitzung des neuen Jahres, präsentierten Rechnungsamtsleiter Steffen Fante und Bürgermeister Ulli Waldkirch den Haushaltsplan für das Jahr 2024.

„Auggen steht vor denselben Problemen wie andere Kommunen: die Kosten für die Pflichtaufgaben steigen, die Förderzuschüsse aber nicht“, konstatierte Waldkirch.

Landesweit fehlten Fachkräfte, dazu würden Gesetze gemacht, welche die fehlenden Fachkräfte nicht berücksichtigte, fuhr Waldkirch fort. Der Bürgermeister spielte damit auf den verpflichtenden Ganztagsschulbetrieb an, der ab dem Schuljahr 2025/26 eingeführt wird. Dafür würden Räume benötigt: Die Schule muss erweitert werden. „Insgesamt kostet die Schulerweiterung mehr als acht Millionen Euro, die ersten 2,5 Millionen für die Erweiterung werden 2024 investiert“, so Waldkirch. Seit zwei Jahren warte man aber schon auf die Fördergelder.

Die finanzielle Lage der Kommune fußt auf stabilen Gewerbesteuereinnahmen. Es gibt gute Zuweisungen aus der Einkommenssteuer. Man verfüge über eine gute Liquidität, erläuterte Waldkirch. Kämmerer Fante hielt fest, dass man bei den Einnahmen nicht viele Möglichkeiten zur Erhöhung habe. Man könnte die Hebesätze erhöhen, „das ist aber angesichts der wirtschaftlichen Lage der falsche Zeitpunkt“, fand er. Unklar sei noch, wie sich die Grundsteuerreform auswirken werde.

Der Ergebnishaushalt, in dem die Abschreibungen erwirtschaftet werden müssen, weist ein ordentliches Negativergebnis von 486 516 Euro aus. Strukturelle Mehrbelastungen für die Kommune sind hier 280 000 Euro jährlich für die bestehende Infrastruktur, wie Straßen, kommunale Gebäude oder Brücken.

Der Finanzhaushalt, der die Geldflüsse der Gemeinde abbildet, schließt mit einem Minus von 401 731 Euro. Der Finanzierungsmittelüberschuss aus der Investitionstätigkeit addiert sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Abzüglich des Zahlungsmittelbedarfs des Ergebnishaushaltes und der Tilgungen steht der Finanzierungsmittelbestand zum Ende des Haushaltsjahres bei 824 969 Euro – berücksichtigt wird noch eine Darlehensaufnahme für den Schulumbau.

Die Finanzplanung weist für 2024 Erträge von 5,18 Millionen Euro und 2,57 Millionen Euro an Aufwendungen auf. Die Kreisumlage ist wieder gestiegen, von 1,34 auf 1,49 Millionen Euro. Gestiegen ist um mehr als 80 000 Euro zudem die FAG-Umlage, von 904 000 Euro auf 987 000 Euro.

Bei der Gewerbesteuer wurde die Schallmauer von einer Million Euro geknackt, berichtete Fante. Die Hochrechnung für die Gewerbesteuer liege in diesem Jahr ebenfalls bei etwa einer Million Euro.

Zentral im Ergebnishaushalt sind die Aufwendungen für das Personal. Fante rechnet beim Personal für 2024 mit einem Gesamtaufwand von fast 1,5 Millionen Euro.

Die Summe der Einzelmaßnahmen im Ergebnishaushalt beläuft sich auf 194 000 Euro. Die beiden größten Posten sind dabei 85 000 Euro für die Dachsanierung des Kindergartens. 40 000 Euro sind für die Sonnberghalle kalkuliert. Die investiven Maßnahmen im Finanzhaushalt belaufen sich gesamt auf 2,53 Millionen Euro. 20 000 Euro sind berechnet für Anlagen der Deutschen Bahn am Bahnhof Auggen. 310 000 Euro wurden für das neue Löschfahrzeug der Feuerwehr eingestellt. „Klimageräte brauchen wir für die Dachgeschossräume der Schule. Dafür sind 15 000 Euro eingestellt. Für 61 000 Euro kauft die Gemeinde einen Container für die Schule als Ersatzklassenzimmer.

Der aktuelle Schuldenstand für Auggen liegt bei elf Millionen Euro. Darin eingeschlossen sind Schulden für die Eigenbetriebe Wasser (939 636 Euro) Abwasser (4,13 Millionen Euro) und den neuen Eigenbetrieb „Energie“ (neues Darlehen 2,08 Millionen Euro).

Der Gemeinderat beschloss den Haushaltsplan mit Haushaltssatzung, inklusive Investitionsprogramm, Finanzplan und Stellenplan für 2024 einstimmig.

  • Bewertung
    0

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading