^ Auggen: Gerdas Konterfei ziert den Orden - Auggen - Verlagshaus Jaumann

Auggen Gerdas Konterfei ziert den Orden

Alexander Anlicker

Vor 50 Jahren fand der erste Schlawinerabend statt. Gerda Reinecker steht von Anfang an auf der Bühne. Sie erhielt bei der Proklamation in der Sonnbergstube den ersten Orden der diesjährigen Kampagne.

Auf den Tischen stehen dampfende Schüsseln mit „Herdöpfelsuppe“, dazu wird Ziibelewaie gereicht. Die Mitglieder der Auggener Schlawinergilde, seien es die Mitglieder des Schlawinerrats, die Gardemaidli, die Schoppeglasschlotzer und die Träger der Küferblusen stärken sich traditionell am Abend des Aschermittwochs bei der Proklamation – dem offiziellen Auftakt der Auggener Burefasnacht – für die kommenden Tage mit den beiden Zunfabenden.

Gerda Reinecker (Mitte) erhielt von Oberschlawinerin Theresa Kiefer und ihrem Stellvertreter Dominik Kittler den ersten Narrenorden. Reinecker selbst stand Modell für den Orden. Sie steht vom ersten Schlawinerabend – vor 50 Jahren – an auf der Bühne Foto: Alexander Anlicker

„Herdöpfelsuppe gibts immer zu Ziibelewaie“, antwortet Ehrenoberschlawiner Heinz Broghammer auf die Frage warum Kartoffelsuppe und nicht Nudelsuppe mit Fleischbeilage oder Mehlsuppe. Alt-Bürgermeister Erich Läubin, der 1980 die Schlawinergilde ins Leben gerufen hat, habe gerne Ziibelewaie gegessen, ergänzt Broghammer. Eine Tradition, die seit mehr als 50 Jahren Bestand hat.

Von Läubin stammt auch die Verpflichtungsformel mit der die Burefasnacht vom Schlawinerrat eröffnet wird: „In de Statute vu de Schlawiner stoht druckt, dass me über d`Burefasnacht in Augge sie muess verruckt, als Oberspinner schritt ich deshalb zur Tat, un erklär mi bereit, für de Schlawinerrat. Die Bestimmige sin uns alli bekannt, für dr Wiiort Augge un für‘s Markgräflerland, de übrige Bürger sage mir zum Troscht mir sin bal wieder normal, In Gott’s Name proscht. “

Bevor jedoch die dampfende Suppe serviert wurde, wurden altgediente Schlawinerräte verabschiedet und in die Riege der Küferblusen-Träger aufgenommen sowie zwei junge Schlawinerräte aufgenommen.

Claudia Hetze gehörte seit 2003 dem Schlawinerrat an und war unter anderem Schriftführerin und Schazmeisterin. Im Jahr 1994 stand Hetze zum ersten Mal als SC-Fan in der Bütt und hat seither unzählige Auftritte auf der Schlawinerbühne absolviert, berichtete Oberschlawinerin Theresa Kiefer. Unvergessen sei ihr der Auftritt „Dinner for One“ mit Imke Fleischhauer. Als es darum ging Karlheinz „Charlie“ Kiefer aus dem Schlawinerrat zu verabschieden, hatte die Oberschlawinerin Tränen in den Auggen und meinte „Papa als Schlawiner war mein großes Vorbild“. Die Laudatio hielt Schlawinerrätin Ruthild Muser. Sie erinnerte an Kiefers erste Auftritte auf der Bühne noch mit der Feuerwehr. Erst 1999 sei er Schlawinerrat geworden und in diesen 25 Jahren unter anderem viele Jahre Schatzmeister gewesen.

Claudia Hetze und Karlheinz Kiefer tauschten die blauen Jacken des Schlawinerrats in Küferblusen und erhielten von der Oberschlawinerin und ihrem Stellvertreter Dominik Kittler die Urkunden mit der Ernennung zu Ehrenmitgliedern der Auggener Narrenzunft.

Die blauen Jacken mussten sich Anna Zöllin und Sebastian Falk den ganzen Tag über bei verschiedenen Spielen verdienen. Am Abend mussten sie die Ehrenmitglieder in der Reihenfolge ihrer Ernennung aufstellen und in einer Weinprobe ihre Weine erkennen. Jeder Schlawinerrat symbolisiert eine Rebsorte, im Falle von Anne Zöllin ist es der Spätburgunder und Sebastian Falk symbolisiert künftig den Nobling.

Gewählt werden bei der Mitgliederversammlung nur die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands wie die Vorsitzende, deren Stellvertreter sowie Schriftführer und Schatzmeister. Die übrigen Mitglieder des maximal elfköpfigen Schlawinerrats werden von diesem ausgewählt und ernannt.

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