Auggen Mehr Wohnungseinbrüche

Beatrice Ehrlich
In Auggen wurde im vergangenen Jahr 13 Mal eingebrochen. Foto: sba

Gemeinderat: Polizeirat Thomas Müller erläutert Kriminalstatistik für Auggen.

Auggen - Die polizeiliche Kriminal- und Unfallstatistik ist das eine, die ihr zugrunde liegenden Details das andere. Polizeirat Thomas Müller, seit Ende vergangenen Jahres als Leiter des Polizeireviers Müllheim für ein Einzugsgebiet von 13 Gemeinden mit zusammen rund 94 000 Einwohnern verantwortlich, informierte im Auggener Gemeinderat über Auffälligkeiten, die das Winzerdorf betreffen.

So liege die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100 000 Einwohner im Bereich Auggen über dem Durchschnitt von 4675 im gesamten Bereich des Polizeireviers Müllheim. 2017 sei die Häufigkeitsziffer mit 3612 Fällen noch deutlich darunter gelegen. Auggen stehe damit in einer Reihe mit Neuenburg, Müllheim, Heitersheim und Bad Krozingen, wo die Zahl der Fälle ebenfalls überdurchschnittlich sei. Dies sei auffallend, räumte Müller ein, gab jedoch zu bedenken, dass sich Schwankungen bei der in absoluten Zahlen geringen Zahl der Fälle in kleineren Orten wie Auggen stärker bemerkbar machten.

150 Straftaten

So wurden in Auggen 2018 insgesamt 150 Straftaten gezählt, gegenüber etwa 1158 in Müllheim oder 779 in Neuenburg. Bei der Betrachtung der Tatverdächtigen in Auggen falle auf, dass der Anteil der Jugendlichen und Heranwachsenden bis 21 Jahre mit 17 Prozent deutlich höher ausfalle, als der Anteil der Jugendlichen und Heranwachsenden an der Gesamtbevölkerung. Müller verwies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Angeboten für Jugendliche wie etwa ein Jugendraum oder vielfältige Möglichkeiten des Engagements in Vereinen. Wer integriert sei in Vereinsaktivitäten, seien sie sportlicher, musikalischer Natur oder in einer Fasnachtsclique, neige in jungen Jahren weniger zur Begehung von Straftaten, unterstrich der Polizeirat.

Zu vernachlässigen seien Straftaten von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die in der Polizeistatistik separat aufgeführt sind. In Auggen gab es demnach 2018 vier Fälle sowie einen Verstoß gegen das Aufenthaltsgesetz/Asylverfahrensgesetz.

Leicht zugenommen haben die Diebstahlsdelikte in Auggen, von 15 auf 22 bei einfachem Diebstahl und von 21 auf 28 Fälle bei schwerem Diebstahl.

Rauschgiftdelikte

Sogenannte Rohheitsdelikte – bei denen Gewalt im Spiel ist und die mit Körperverletzung einhergehen – hielten sich mit zehn Fällen in Auggen im Rahmen, so Müller. Der leichte Anstieg von Rauschgiftdelikten sei vor allem dem Bereich der Eventgastronomie geschuldet, wo man bei Kontrollen fast immer fündig würde, so Müller. Nicht anders sei es im Fall der Straßenkriminalität (Straftaten auf öffentlichen Wegen oder Plätzen), die in den vergangenen Jahren aber eher zurückgegangen sei. Auffallend sei hingegen der Anstieg der Wohnungseinbrüche über mehrere Jahre auf insgesamt 13 Fälle 2018. Polizeirat Müller appellierte in diesem Zusammenhang an die Bürger, auffällige Begebenheiten oder Personen sofort unter 110 der Polizei zu melden. Erfolgreiche Festnahmen seien fast immer auf Hinweise von Bürgern zurückzuführen, merkte er an. Bei Bedarf sei man in der Lage, schnell eine große Zahl von Einsatzkräften hinzuzuziehen.

Probleme im Bereich von Eventgastronomie wie etwa Diskotheken seien vor allem bei langen Öffnungszeiten erwartbar, resümierte der Polizeirat. Hier sei es auch Sache der Gemeinden, engere Grenzen zu ziehen.

Diskussion um Sperrzeiten

Müllers Vortrag im Gemeinderat schloss sich eine kleine Diskussion um die Sperrzeiten an. Bruno Kiefer fragte an, ob man als Gemeinde Möglichkeiten habe, die Sperrzeit herunterzusetzen, beispielsweise auf ein Uhr nachts. Bürgermeister Fritz Deutschmann verwies auf den geltenden Bestandsschutz und die Lage der Diskothek in einem eigens ausgewiesenen Sondergebiet.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading