Auggen Minnesang zum Neujahrsempfang

Alexander Anlicker
Für mittelalterliche Klänge zum Neujahrsempfang sorgte die „Freiburger Spielleyt“. Foto: Alexander Anlicker

Auggen: Rückblick und Ausblick von Bürgermeister Fritz Deutschmann zum Jahreswechsel im Winzerdorf.

Auggen - Mit mittelalterlichem Minnesang, wie er vor etwas mehr als 700 Jahren in Auggen wohl öfters zu hören war, wurden die Besucher des Neujahrsempfangs im Winzerdorf begrüßt.

Lieder von Brunwart von Augheim

Die Freiburger Spielleyt mit Albrecht Haaf (Schalmei, Organetto und Renaissance-Flöte), Jutta Haaf (Gotische Harfe, Tambourin) sowie die in Auggen lebende Sängerin Diane Rübsamen brachten unter anderem Lieder von Brunwart von Augheim zu Gehör. Johannes Brunwart von Augheim war in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts Ritter, Minnesänger und Schultheiß von Neuenburg. Die Familie hatte einen ländlichen Stammsitz in Auggen.

Diane Rübsamen sang gekonnt die im mittelalterlichen Codex Manesse überlieferten mittelhochdeutschen Texte. Nicht überliefert waren Melodien, die Albrecht Haaf dazu im Stil eines Walters von der Vogelweide arrangierte. Einen Willkommensgruß hatte das Auggener Trachtenpärchen Hanna Danzeisen und Paul Borkowski in geschliffenen alemannischen Versen dargebracht.

Bürgermeister Fritz Deutschmann begrüßte unter den zahlreichen Gästen die Vertreter von Kirchengemeinde, Kindergarten, Schule und Deutsch-Französischer Brigade. Ebenso begrüßte er Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz und dankte für deren Einsatz. Willkommen hieß er auch die Vertreter von Unternehmen, insbesondere aus der Weinwirtschaft. „Auggen ist und bleibt eine Hochburg von Getränkespezialisten“, betonte Deutschmann.

Der Rathauschef ließ in seiner Neujahrsansprache das vergangene Jahr Revue passieren. Dabei nutzte er die Gelegenheit, die neuen Mitarbeiter der Gemeinde vorzustellen.

24 Hochzeiten und 29 Geburten

„Auggen ist sehr fruchtbar“, sagte Deutschmann mit Blick auf die demographische Entwicklung des Winzerdorfs, das mehr als 2800 Einwohner zählt. 24 Hochzeiten und 29 Geburten sowie 16 Sterbefälle vermeldete der Bürgermeister die Statistik des Einwohnermeldeamts.

„Auggen ist unsere Heimat, und nach wie vor eines der schönsten Dörfer im Markgräflerland“, meinte Deutschmann und hob vor allem das rege Vereinsleben mit ausgeprägter Jugendarbeit sowie die Seniorenarbeiter hervor, welche die Grundpfeiler des Miteinanders für die Dorfgemeinschaft seien.

Der Bürgermeister übte in seiner Neujahrsansprache Kritik an Bund und Land. Diese „wälzen nach wie vor immer mehr Aufgaben auf uns Kommunen ab, was unsere personellen und finanziellen Ressourcen überfordert“. Mit Blick auf die anstehenden Kommunal-, Landtags- und Europawahlen forderte er die Bürger auf: „Gestalten Sie die Demokratie mit, gehen Sie wählen. Denn die Demokratie beginnt in der Kommune und wird vor Ort spürbar.“

Erweiterung des Kindergartens

In seinem Ausblick hob Deutschmann vor allem die Erweiterung des Kindergartens hervor. Die Gemeinde investiert rund zwei Millionen Euro, um zwei neue Gruppenräume zu schaffen. Nach dem Ausbau soll der Kindergarten Platz für insgesamt 150 Kinder bieten.

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