Auggen Philosophien passen zusammen

Weiler Zeitung
Vor zehn Jahren fusionierte die WG Laufen mit dem Winzerkeller Auggener Schäf. Vorstandsvorsitzender Jürgen Gugelmeier (v.l.), Geschäftsführer Thomas Basler, Verwaltungsrat Christian Zehr und Kellermeister Andreas Philipp ziehen eine positive Bilanz.Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Weinbau: Winzerkeller Auggener Schäf zieht nach zehn Jahren positive Bilanz zur Fusion mit WG Laufen

Beim Winzerkeller Auggener Schäf häuft sich in diesem Jahr ein ganzes Bündel an runden Geburtstagen: Vor zehn Jahren fusionierte der Winzerkeller mit der Winzergenossenschaft Laufen, welche in diesem Jahr 90 Jahre alt werden würde.

Von Alexander Anlicker

Auggen/Sulzburg-Laufen. Vor 35 Jahren schloss sich die Neuenburger Winzergenossenschaft, die bis dahin ihre Trauben in den Badischen Winzerkeller nach Breisach geliefert hat, der Auggener Genossenschaft an. Gefeiert werden soll dies alles „nach Corona“ mit dem 100. Geburtstag des Winzerkellers im Jahr 2022.

Die Fusion der Auggener und Laufener Winzergenossenschaft von zehn Jahren nahmen Geschäftsführer Thomas Basler, der Vorstandsvorsitzende Jürgen Gugelmeier, der letzte Vorstandsvorsitzende der WG Laufen Christian Zehr und Kellermeister Andreas Philipp zum Anlass, in einem Pressegespräch Bilanz zu ziehen. Diese fällt nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus menschlicher Sicht durchweg positiv aus.

„Vor zehn Jahren hatten wir eine Situation, in der wir über alles nachgedacht haben, nur nicht über eine Fusion, war der Winzerkeller mit 350 Hektar Rebfläche doch gut aufgestellt“, erläutert Geschäftsführer Thomas Basler. Es war eine Laufener Abordnung, die das Gespräch mit dem Auggener Winzerkeller suchte – und nur diesem –, erinnert sich Basler. Ziel war zunächst eine Kooperation. Gemeinsam habe man Überlegungen in Sachen Kosteneinsparungspotenzial angestellt. Es ging um gemeinsamen Einkauf, gemeinsame Abfüllung und gemeinsame Logistik.

Als wichtiger Punkt hat sich das Thema Vermarktung herausgestellt, wo auf Laufener Seite Verbesserungspotenzial vorhanden war. „Die Winzergenossenschaft Laufen hat tolle Weine produziert und war kurz zuvor noch als beste Winzergenossenschaft Deutschlands ausgezeichnet worden“, sagte Basler.

Gemeinsam sei ein Vermarktungskonzept auf die Beine gestellt worden und letztlich habe es sich ergeben, dass man an einer Fusion nicht vorbeikomme, erläuterte Basler.

Die Idee war, die Eigenständigkeit der Laufener Weine zu erhalten, welche das Auggener Sortiment gut ergänzten. Während die Auggener Weine auf allen Vertriebskanälen, inklusive Lebensmitteleinzelhandel, vermarktet werden, setzt man beim Vertrieb des eigenständigen Laufener Sortiments wie vor der Fusion auf Fachhandel, Gastronomie und Endverbraucher.

Zur Eigenständigkeit gehört auch, dass die Laufener Winzer ihre Trauben nach wie vor in Laufen abgeben und die Weine auch dort ausgebaut werden. Lediglich Abfüllung, Lagererun und Logistik erfolgen zentral am Standort Auggen.

„Wir haben bei mehreren Veranstaltungen mit den Winzern überlegt, was der richtige Weg ist“, sagte Gugelmeier. „Das Auggener Konzept des umweltschonenden Weinbaus und das Selektionskonzept in Laufen haben zusammengepasst“, lautet das Fazit des Vorstandsvorsitzenden.

Mit der Fusion entstand die zweitgrößte Winzergenossenschaft im Markgräflerland, die zusammen rund 450 Hektar Rebfläche bewirtschaftet. Zu den rund 400 Auggener Winzern kamen nochmals 125 aus Laufen hinzu. Statt drei Millionen Liter galt es nach der Fusion 4,5 Millionen Liter zu vermarkten.

Wichtig war, dass sich die Auszahlungen für die Laufener Winzer im zweiten Jahr erhöht hatten und das Traubengeld für die Auggener Winzer stabil geblieben war. „Es war schon eine deutliche Steigerung nach der Fusion“, berichtete Christian Zehr. Vor der Fusion hätten die Auszahlungen am Durchschnitt der Auszahlungen im Markgräflerland „herumgekraxelt“, sagte er.

Es habe wegen des Verlusts der Eigenständigkeit schon Sorgen gegeben, und es sei viel Überzeugungsarbeit nötig gewesen. Was im Nachhinein alle überzeugt habe, waren die vorderen Plätze der Laufener Weine beim Gutedel-Cup. Die Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre sind auch am Winzerkeller Auggener Schäf nicht vorbeigegangen. Die Zahl der Mitglieder ist von mehr als 500 auf rund 350 gesunken, umgekehrt hat die von den Mitgliedern bewirtschaftete Rebfläche von 450 auf 535 Hektar zugenommen, auf denen rund 5,5 Millionen Liter Wein produziert werden.

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