Bad Bellingen Ackerschlamm auf Hof gespült

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Ein kurzes, aber heftiges Gewitter mit Starkregen sorgte für überflutete Äcker. Der dadurch gelöste Ackerschlamm verstopfte die Kanalisation an einem Aussiedlerhof und überschwemmte Straßen, der Betriebshof musste ausrücken. Foto: Jutta Schütz

Starkregen: Bauhof muss ausrücken / Verstopfte Kanalisation

Bad Bellingen (jut). Zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche betrieb der Bad Bellinger Bauhof Schadensbegrenzung unter anderem bei der durch Ackerschlamm verstopften Kanalisation an einem Aussiedlerhof mit Restaurant. Mitarbeiter reinigten zudem verunreinigte Straßen. Ein kurzes Unwetter mit heftigem Regen hatte am Montagmorgen zu dem Einsatz geführt. In der vergangenen Woche waren die Mitarbeiter aus dem gleichen Grund schon einmal ausgerückt.

Mais noch nicht hoch genug, um Wasser zu halten

„Das Wasser und der Schlamm kommen von ganz oben am Berg von den Maisfeldern an der Römerstraße. Der Mais ist noch nicht hoch genug, dass er so heftige Niederschläge halten kann“, bilanzierte Hauptamtsleiter Hubert Maier. Entlang der Römerstraße sind die Felder am Kopf des Hanges jetzt frisch mit Mais eingesät. Durch die beiden kurzen Starkregenereignisse haben sich genau an diesen Hängen schon Abflussrinnen gebildet.

Maier wartete mit Bauhofleiter Christian Koch am „Berghofstüble“ auf die Reinigungsmaschine des Bauhofs. Der Hof des Anwesens war mit Schlamm bedeckt. Die Kanäle könne man absaugen. Den Parkplatz vor dem Gasthaus reinigen, das müsse der Besitzer selbst, sagte er. Als erste Gegenmaßnahme gegen Unwetterschäden könne man zur Sicherheit noch Sandsäcke kaufen, bemerkte Maier.

Der Ackerschlamm wurde von der schmalen Gemeindeverbindungsstraße, die zwischen Bad Bellingen her vom Hellberg kommend zur Römerstraße verläuft, auf die Hoffläche gespült. Auch die Straße selbst war stark verschmutzt, das Gras in den Straßengräben vom Schlamm niedergedrückt – die Abflussrohre in den Gräben waren aber größtenteils frei. Darauf hatten die Bauhofmitarbeiter schon im Winter geachtet. Immerhin hatte das Gras in den Gräben eine Filterfunktion und hielt zumindest teilweise das Erdreich zurück.

Gegenmaßnahmen nach Unwetterschäden 2016

Die Gemeinde und der Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamts hatten nach dem Jahr 2016, als mehrere Unwetter zu Schäden im Kurort führten, zusammen mit den Landwirten Gegenmaßnahmen in Sachen Hangbepflanzung geplant und umgesetzt. Große Schläge wurden unterteilt und mit breiteren Wiesenstreifen unterbrochen. Hochwassergefahrenkarten, die Abfluss- und Staubereiche zeigen, wurden erstellt. Zwei Hänge links und rechts der Kreisstraße zwischen Hertingen und dem Kernort, von denen 2016 viel Ackerboden abgespült wurde, werden aufgrund der Erfahrungen von 2016 konsequent nicht mehr großflächig mit Mais bepflanzt, hier gibt es Grasstreifen und es wächst mehrheitlich Winterweizen. Dort gab es jetzt auch keine größeren Schäden.

Mit Schlamm aus frisch bestellten Feldern überspült wurde am Montag an zwei Stellen zudem die Fahrbahn der B 3 unterhalb von Zimmermanns Straußi am Schliengener Berg.

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