Bad Bellingen Ansturm der Rennbegeisterten

Jutta Schütz

Speednight: Neuauflage der Großveranstaltung des MSC Rebland stößt auf enorme Resonanz

Neuauflage der Hertinger Speednight des MSC Rebland – und was für eine: Denn die Rennen waren spektakulär und spannend, und es dürfte einen Zuschauerrekord gegeben haben. Der MSC-Vorsitzende Frank Fredrich zeigte sich angesichts der vielen Besucher schier sprachlos: „Im Leben hätten wir damit nicht gerechnet, es könnten 3500 bis 4000 Rennfans sein – das hatten wir noch nie.“

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen-Hertingen. Lokalmatador Loris Dickau aus Hertingen lieferte sich mit dem Schweizer Enduro-Fahrer Raoul Tschupp aus Birmenstorf einen packenden Kampf und wurde diesmal Wertungszweiter vor Dennis Bahr aus Zell. In der Internationalen Soloklasse deklassierte ein über mehrere Rundenausscheidungen völlig entfesselt fahrender, vom Publikum bejubelter Romano Hummel aus den Niederlanden die Konkurrenz und knackte auch noch mit 100, 07 km/h den seit mehreren Jahren bestehenden Bahnrekord von Marin Smolinksi. Im Internationalen Seitenwagenrennen gewannen die risikofreudigen, sympathischen Briten Mitch Godden und Paul Smith, und den Bahnpokal holte Julian Bielmeier aus Pfaffenhofen.

Lob für die Helfer

Ein großes Lob gab es für die Helfer des MSC Rebland und die Rennorganisation mit Manuel Koch. Die Bahn war trotz der seit Wochen andauernden Trockenheit und Hitze in einem einwandfreien Zustand. „Nie war sie besser“, kommentierte nicht nur Loris Dickau. Da es am Renntag morgens das erste Mal seit langem etwas geregnet hatte, und der Himmel weitgehend bedeckt blieb, war ausnahmsweise Hitze kein Thema, sondern es gab angenehme Sommertemperaturen, was Zuschauer und Motorradfahrer schätzten. Zwar gab es während der Rennen einige Stürze – aber alle gingen zur Erleichterung der Organisatoren glimpflich aus.

Freitagabend vor dem Rennen hatte der MSC eine Musikparty veranstaltet, die bereits gut besucht war. Am Renntag strömten mittags die ersten Gäste, mit Picknickdecken und Campingstühlen ausgestattet, die Zuschauerbereiche. Dort gab es auch mehrere Getränke- und Essensstände. Auch die Gastronomie-Helfer kamen ob des Ansturms an ihre Grenzen und arbeiteten im Akkord.

Im Fahrerlager wurde nach dem freien Training an den letzten Feineinstellungen der Maschinen geschraubt. Währenddessen trafen die Mofafreunde aus Südbaden mit drei verschiedenen „Chaptern“ – den „Sons of Mofa“, den „Mofa-Fuzzis“ und den „Fufziger Union Chrom Kolbe“ – mit ihren Kult-Zweirädern nach einer Ausfahrt ein. Am Stand der Mofafreunde wurde das Mofa-Gleichmäßigkeitsfahren auf der Rennstrecke für den Sonntag geplant und die drei schönsten Mofas gewählt. Alle drei waren von der Marke „Puch“. „Mofafahren ist der echte Hype geworden, man fährt entschleunigt, es macht Spaß, es ist das Zeitgefühl der 70er und 80er, als man sich als junger Mensch für Politik und Gesellschaft wenig interessierte und Easy Rider, Parties und Rockmusik im Kopf hatte“, erklärte Kurt Baumann aus dem Münstertal, selbst passionierter Mofaschauber und -fahrer. Stichwort Hype: Vormals preiswerte Mofas der Marken, Kreidler, Zündapp, Puch oder Piaggio kosten mittlerweile vierstellige Summen.

Viel Beifall

Begrüßt wurden die Fahrer und die Rennfans von Frank Fredrich und Bürgermeister Carsten Vogelpohl, der sich darüber freute, dass das große regionale Rennereignis nach zwei Jahren Pandemieausfall wieder stattfinden konnte und der allen Fahrern unfallfreie Läufe wünschte. Die vielen aus der Region stammenden Enduro-Fahrer hatten ihre eigenen Fanclubs mitgebracht, die ihre Fahrer anfeuerten und mit Spenden unterstützten. Anfeuerungsrufe und viel Beifall gab es aber auch für alle anderen nationalen und internationalen Fahrer, die teils seit Jahren dem „Ring“ die Treue halten und sich nach der Siegerehrung auch unter die Fans mischten. Angekündigt wurden die Fahrer und Teams mit ihrer Renngeschichte übrigens letztmals vom jahrelangen „Grasbahnsprecher“ Georg „Schorsch“ Smolinski, der sich in den Ruhestand verabschiedete.

Richtig voll war es dann auch am Sonntag im Festzelt beim Gottesdienst mit Pfarrerin Séverine Bacigalupo aus Tannenkirch und beim anschließenden traditionellen Familienmittagessen.

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