„Ich habe mich schon immer für Kochen und Grillen interessiert“, erzählt Michael Köpf im Gespräch mit unserer Zeitung. 2011 stieg der studierte Chemiker, der inzwischen ein Unternehmen für Golfreisen führt, ins Wettkampfgrillen ein. 2014 kam er zum American BBQ und gründete mit Freunden das Dragon BBQ-Team. „Wir waren damals 14 Leute, eine ganz schön große Truppe.“ Damals habe der Spaß im Vordergrund gestanden – „wir wollten allerdings mehr“, berichtet das Paar.
Seit Ende 2015 treten Michael und Stefanie Köpf, die durch ihren Mann zum Grillen kam, nur noch als Duo an. „Damit kam auch der Erfolg“, berichten beide. „Wir haben sehr viele Wettkämpfe gemacht“, im vergangenen Jahr waren es 22. „2018 sind wir dafür fast 30 000 Kilometer durch Europa gefahren“, blicken beide zurück.
Zeit- und geldintensiv
Die Wettbewerbe kosten einiges an Geld und an Zeit. „Die Vorbereitung läuft schon immer unter der Woche an“, angefangen vom Fleischkauf bis zum Herstellen der Sauce und Gewürzmischung. So sei man mitten in der Woche schon halb im Wettkampf.
Erlebt haben die beiden schon einiges, und auch Extreme können sie nicht schrecken: Einmal hat das Paar in Südfrankreich bei sengender Hitze und Temperaturen von 40 Grad gegrillt, ein anderes Mal in Südtirol auf 2000 Metern Höhe bei minus 25 Grad.
Der Ehrgeiz treibt sie an: „Es macht Spaß, sich zu messen und natürlich zu gewinnen“, sagt Köpf. „Und man trifft auch immer lustige Gesellen“, ergänzt seine Frau. Bei den Wettbewerben gebe es immer auch Teams, „die eine Party daraus machen“. Das sei jedoch nicht so ihre Sache, erzählt das Paar. Zumal solch ein Wettkampf-Wochenende mit rund 1500 Euro zu Buche schlage – neben der Teilnehmergebühr verweist Michael Köpf unter anderem auf Benzinkosten und das Fleisch, für das man rund 500 Euro hinblättere. Man investiere viel Zeit und Geld – „da wollen wir auch gewinnen“. Köpf: „Es ist wie im Sport: Wenn man vorne mitspielen will und das Ganze ernsthaft betreiben will, kann man nicht bis in die Puppen feiern.“ Die ausgelobten Preisgelder liegen bei 5000 bis 10 000 Euro.
Das stundenlang gegarte Fleisch selbst lockt sie indes nicht (mehr): „Wir essen lieber asiatisch, zum Beispiel Sushi“, meinen die beiden schmunzelnd.
Jeder Handgriff festgelegt
Das Ehepaar ist ein eingespieltes Team am Grill. „Jeder weiß, was er zu tun hat. BBQ lebt von der Routine“, verweist Michael Köpf auf das Erfolgsrezept. „Wir haben einen ganz fixen Zeitplan, in dem minutiös festgelegt ist, wann welcher Handgriff gemacht wird.“
Vor fünf Jahren hatte das Paar die Idee, einen BBQ-Wettbewerb auch ins Markgräflerland zu holen. Die Veranstaltung gehört heute zu den Höhepunkten des Bad Bellinger Jahresprogramms. Neben dem Wettbewerb gibt es auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Verkaufs- und Probierständen mit Grill- und BBQ-Produkten, Grillshows und Kindergrillwettbewerben am Samstag und Sonntag. Erstmals ist für Samstagabend auch eine Party geplant: Ab 19.30 Uhr spielt die Markgräfler Kultband „Fashion Project“.
Die Siegerehrung des vierten Wettbewerbs mit Kür des Grand Champions ist für Sonntag, 17 Uhr, geplant.