Bad Bellingen Bürgerbus für Bad Bellingen?

Weiler Zeitung
Der Efringen-Kirchener Bürgerbus erfreut sich großer Beliebtheit – jetzt gibt es Überlegungen, ein solches Modell auch in Bad Bellingen einzuführen. Foto: Clemens Leutz Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Initiatorin Christiane Breuer stellt Efringen-Kirchener Konzept vor

Vor fast einem Jahr ging in Efringen-Kirchen der Bürgerbus in Betrieb, der sich großer Beliebtheit erfreut. Darüber berichtete Initiatorin Christiane Breuer im Bad Bellinger Gemeinderat. Denn auch im Kurort gibt es Überlegungen, eine solche ehrenamtliche Dienstleistung einzuführen. Der Vortrag gab den Anstoß, um zu eruieren: Ist das Konzept auch auf die Gemeinde Bad Bellingen übertragbar?

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen. In der jüngsten Sitzung informierte Breuer das Gremium umfassend über den „9er Bürgerbus“, der unter dem Motto „Bürger fahren für Bürger“ in den neun Ortsteilen von Efringen-Kirchen unterwegs ist. Aktuell ist der Bus an zwei Tagen pro Woche im Einsatz. Aufgrund der hohen Nachfrage ist jedoch eine Ausweitung geplant. Schon vor Weihnachten zählte der Bus mehr als 1000 Fahrgäste.

Wie in der gestrigen Ausgabe berichtet, wird der Bus ab April dreimal in der Woche auf der Straße sein. Neben Dienstag und Freitag kommt dann der Donnerstag als dritter Fahrtag hinzu.

Die Basis von allem ist ehrenamtliches Engagement

Initiatorin Breuer schilderte in ihrem Vortrag den Weg von der Idee bis zur Realisierung – dabei ging sie auf die Bedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung und auch auf mögliche Stolpersteine ein. Vor allem erläuterte sie aber das Prozedere sowie den Organisations- und Koordinationsaufwand beim jetzt seit rund einem Jahr laufenden Angebot: von der Wartung und Versicherung des Fahrzeugs über die Modalitäten der Anmeldung bis hin zur Routenplanung. Und sie führte an, was es für einen Bürgerbus braucht: einen Träger, ein Fahrzeug, Fahrer, Disponenten und eine Organisationsstruktur. Über ein entsprechendes Fahrzeug würde Bad Bellingen bereits verfügen.

Basis von allem ist ehrenamtliches Engagement. In Efringen-Kirchen hat sich eine Gruppe von rund 50 Frauen und Männern für den Bürgerbus eingesetzt, sie nimmt am Telefon Fahrwünsche entgegen und erstellt den Streckenplan. Ortskundige Fahrer bringen die Fahrgäste an ihr Wunschziel und wieder zurück. Der Bus gehört der Gemeinde und ist dort auch versichert. Die Betriebskosten für den Efringen-Kirchener Bürgerbus liegen bei unter 500 Euro pro Monat: „Das ist nicht viel für so viel Service“, machte Breuer deutlich. Neben dem Benzin schlagen vor allem die Versicherungen zu Buche. Für die Bürger sind die Fahrten kostenlos, allerdings steht im Bus ein Spendenkässchen bereit.

Das Konzept des Bürgerbusses stieß im Bad Bellinger Ratsrund auf positiven Widerhall. Wolfgang Müller (Freie Wähler) sprach von einer „sehr guten Idee“.

Jetzt gelte es, die Voraussetzungen und die konkrete Situation vor Ort abzuklären, meinte Bürgermeister Carsten Vogelpohl. Eine zentrale Frage für Bad Bellingen sei nun: „Haben wir genügend ehrenamtliche Kräfte, um ebenfalls ein solches Angebot in unserer Gemeinde zu etablieren?“, machte Vogelpohl deutlich.

Idee in der Bevölkerung diskutieren

Wichtig sei nun, die Idee in die Öffentlichkeit zu tragen und in der Bevölkerung, in den Vereinen und innerhalb der Gemeinderatsfraktionen zu diskutieren. Danach gelte es, das Interesse abzufragen und auszuloten. „Ich kann sie nur ermutigen, es zu versuchen“, gab Breuer dem Gremium auf den Weg.

Als einer der ersten Schritte müsse nun die Konkurrenzsituation im Ort beleuchtet werden, beziehungsweise der Frage nachgegangen werden, ob man mit einem Bürgerbus den örtlichen Taxiunternehmen oder dem ÖPNV in die Quere kommen würde.

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