Bad Bellingen Der Bestattungskultur gerecht werden

Jutta Schütz

Friedhof: Neues gärtnerbetreutes Grabfeld in Rheinweiler geweiht. Erweiterung bei Bedarf möglich.

Bad Bellingen-Rheinweiler - Das Bestattungsangebot in Bad Bellingen ist um ein neues gärtnerbetreutes Grab- beziehungsweise Gräberfeld auf dem Friedhof in Rheinweiler erweitert worden. Dieses ergänzt nun die bereits bestehenden Anlagen dieser Art auf den Friedhöfen in Bamlach und im Kernort.

Rund 100 Quadratmeter groß

Die Anlage ist rund 100 Quadratmeter groß und bietet drei Erdgräbern, 25 Urnengräbern und einer so genannten Urnengemeinschaft für 41 Urnenbestattungen Platz.

Zwei Steinstelen sind für Namensaufschriften vorgesehen. Das neue Grabfeld orientiert sich von der Anlage her, die durch geschwungene Wege und eine Bepflanzung mit Gehölzen, Bäumchen und jahreszeitlichen Pflanzen angelegt, ist an den Vorbildern in Bad Bellingen und Bamlach. „Gräber in Reihe und Glied gibt es hier nicht, das Ganze soll parkähnlich wirken – Angehörige sollen sich hier gerne aufhalten, wozu auch eine Ruhebank aufgestellt wurde“, erläuterte Thomas Heiland von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner.

Wertschätzung und Würdigung der Verstorbenen

Pfarrer im Ruhestand, Winfried Wehrle weihte das Grabfeld in Gegenwart von Bürgermeister Carsten Vogelpohl, Hauptamtsleiter Hubert Maier, Thomas Heiland sowie Gärtnermeister Gerhard Hugenschmidt und Teammitgliedern, Claudia Baumgärtner und Marcus Lang von Bestattungen Baumgärtner aus Weil und weiteren Interessierten. Geplant hat die Anlage Gärtnermeisterin Vanessa Schmiedlin. Wehrle betonte, dass das neue Grabfeld als Wertschätzung und Würdigung der Verstorbenen durch die Angehörigen zu sehen sei. Auch deshalb sei der Ort ästhetisch sehr ansprechend gestaltet.

Vogelpohl rief noch einmal in Erinnerung, dass sich die Bestattungskultur sehr stark verändert habe.

Auch die Gemeinde wird entlastet

Viele Menschen wohnen nicht mehr an dem Ort, wo ihre Verwandten bestattet sind, und können aus diesem Grund die Gräber nicht pflegen. Deshalb sei es eine gute Lösung, Grabfelder anzulegen, die durch Gärtner betreut werden.

Die Kooperation mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner sei dabei ein Glücksfall, so Vogelpohl. Denn mit der Betreuung durch die Gärtner wird auch die Gemeinde bei der Friedhofspflege entlastet. Die bisher angelegten gleichwertigen Gräberfelder werden gut angenommen, berichtete der Bürgermeister. Hugenschmidt ergänzte, dass es sich um einen ersten Bauabschnitt handele – „das Gräberfeld kann weiterentwickelt werden, sollte Bedarf bestehen“, bemerkte er.

Moderne Bestattungskulturen

Heiland warf einen Blick auf die modernen Bestattungskulturen. Hier konkurrieren traditionelle Bestattungen mittlerweile mit Urnen-Bestattungen in Bestattungswäldern, anonymen Grabfeldern, Seebestattungen und Aschefeldern – etwa in Frankreich. Manche Trauernden wünschen sich sogar, die Urne mit der Asche des Verstorbenen mit nach Hause nehmen zu können, berichtete er. Die meisten Angehörigen wünschen sich aber immer noch einen Ort, an dem das Gedenken mit Blumen oder dem Aufstellen von Kerzen möglich ist. Dem versuche man mit den gärtnerbetreuten Grabfeldern gerecht zu werden. „Wir stecken hier schon Herzblut in die Anlagen“, ergänzte Hugenschmidt.

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