Bad Bellingen Der Entwurf wird erneut geändert

Saskia Scherer
Das geplante Baugebiet „Weingarten“ liegt am Ortsrand von Rheinweiler. Foto: Claudia Bötsch

Gemeinderat: Gebiet „Weingarten“ in Rheinweiler: Zwei große Mehrfamilienhäuser sind geplant.

Bad Bellingen-Rheinweiler - Die unendliche Geschichte um das geplante Baugebiet „Weingarten“ in Rheinweiler wird weitergeschrieben: Im Gemeinderat wurde am Montagabend die neue Entwurfsplanung vorgestellt. Sie stieß nicht nur auf Zustimmung.

Die wesentliche Änderung betrifft den westlichen Teil des Plangebiets: Dort sind nun zwei Mehrfamilienhäuser mit jeweils bis zu 15 Wohneinheiten in dreigeschossiger Bauweise angedacht, wie Städteplaner Tilmann Liewer in der Sitzung erläuterte. Die Rede ist von öffentlich geförderten Mietwohnungsbauten, wie es in der Vorlage heißt.

Architekt Florian Kübler vom Büro Barton S-Ass zeigte eine Visualisierung als „erste Idee“: Möglich seien zwei „kompakte Baukörper“ mit einer offenen Garage unter den Häusern. In diesem Konzept sind zwölf Wohneinheiten pro Gebäude verzeichnet. Im restlichen Gebiet werden weiterhin Häuser mit zwei Vollgeschossen geplant, ergänzte Liewer.

Der Wirtschaftsweg an der Südgrenze des Plangebiets soll zur Straße ausgebaut werden. Die Breite wird auf fünfeinhalb Meter erweitert. Diese Extra-Fläche diene auch dazu, angrenzende öffentliche Parkplätze bereitzustellen. Die Grünfläche im Süden soll erweitert werden. Entlang der Straße will man senkrecht öffentliche Parkplätze anlegen, unterbrochen mit schmalen Grünstreifen. Diese dienen auch zur Entwässerung. Im mittleren Bereich ist eine Zufahrt zur Grünfläche/zum Spielplatz vorgesehen.

Rückblick

Die Idee für das Neubaugebiet gibt es seit rund fünf Jahren, erinnerte Bürgermeister Carsten Vogelpohl. Zunächst war ein Modellquartier geplant, das im Zuge der Internationalen Bauausstellung (IBA) Basel 2020 realisiert werden sollte. Allerdings geriet das Verfahren damals, im Frühjahr 2016, ins Stocken, und die Gemeinde suchte sich einen neuen Investor. Rund ein halbes Jahr später wurde ein neues Konzept vorgestellt, es folgte die Offenlage für den Bebauungsplan bis zum 11. Januar 2017. Im vergangenen Herbst nun wurde der Faden wieder aufgenommen, berichtete Vogelpohl.

Neue Planung

Ein neuer Projektentwickler, die Firma G + L Wohnkonzepte, ist mit im Boot. Des Weiteren wurde beschlossen, das Bebauungsplanverfahren beschleunigt nach Paragraph 13b des Baugesetzbuchs durchzuführen. Mit der neuen Planung hat man auch auf die eingegangenen Stellungnahmen im Rahmen der ersten Offenlage reagiert. Mit der Verdopplung des Grünstreifens werde etwa dem Artenschutz Rechnung getragen, so Liewer.

Das geplante Baugebiet grenzt direkt an die Bahnlinie an. Ein neues Lärmschutzgutachten liege seit Montag vor. „Es ist wohl möglich, dass man mit ähnlichen Maßnahmen wie bisher geplant den Schall so reduzieren kann, dass er keine große Rolle mehr spielt“, erläuterte der Städteplaner. Die Rede ist davon, die bestehende Lärmschutzwand mit einer Höhe von zweieinhalb Metern direkt auf dem Bahngelände zu verlängern.

Beschluss

Nach der Vorstellung wurde rege diskutiert. Dem Beschlussvorschlag, unter anderem zur Änderung der Entwurfsplanung und der erneuten Offenlage, wurden auf Anregung von Rechtsanwalt Reinhard Sparwasser noch Ergänzungen hinzugefügt – etwa, dass die maximale Höhe der beiden Baukörper noch um einen halben Meter reduziert werden soll und auf bis zu drei Stellplätze verzichtet werden kann. Außerdem sei die Lage des Spielplatzes noch zu überdenken. Mit sieben Ja-Stimmen, fünf Enthaltungen und einer Gegenstimme (Wolfgang Müller) stimmte der Gemeinderat zu.

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