Verärgert über den schleppenden Fortschritt der „zig Baustellen“ im Ort, sind viele Bamlacher Bürger. Seit vielen Monaten leben sie mit halb abgesperrten Straßen, offenen Gehwegen, Metallabdeckplatten in den Straßen und Umleitungsschildern.
Die Probleme schilderten rund 15 Bamlacher beim Ortstermin mit Bürgermeister Carsten Vogelpohl, Bauhofleiter Christian Koch und Rechnungsamtsleiter Frank Spiegelhalter.
Ein Ortsrundgang im eigentlichen Sinn war es am vergangenen Montagabend nicht. Alle Kritikpunkte wurden bei einem „Stehtermin“ vor der Bamlacher Halle abgehalten. Dort konnte man Beispiele für die genannten Kritikpunkte im direkten Umfeld in Augenschein nehmen, darunter eine Baustelle für das Glasfasernetz mit „aufgespitztem“ Straßenbelag, und einen zirka 50 Meter nur mit Sand und Kies bedeckten Gehweg. Genau von diesem Weg hatte es den Sand-Kiesbelag beim Unwetter vom vergangenen Wochenende in die Kellermatten auf das Gelände der Gärtnerei Hugenschmidt geschwemmt.
Bürgermeister Vogelpohl berichtete zum Stand von Bautätigkeiten rund um die Halle. „Oberhalb der Halle verlegen wir gleichzeitig Breitband mit Strom und Gasleitung, deshalb ist hier die Straße noch auf“, sagte er.
Das Thema werde in der ersten Gemeinderatssitzung nach der Sommerpause verhandelt, informierte Vogelpohl. Überhaupt Parkmöglichkeiten: In Bamlach mit seinen teils schmalen Straßen sorgen Autos, die verkehrswidrig in Kurvenbereichen oder nicht dicht genug am Bordstein oder am Fahrbahnrand abgestellt werden, immer wieder für Probleme. „Im Brückleweg an der Halle und in den Kellermatten kommt deshalb vor allem der Schulbus kaum durch – die Fahrer tun mir echt leid“, gab Jürgen Kallmann zu Protokoll, der zusammen mit einer weiteren Bürgerin anregte, die Problematik mit in den Gemeinderat zu nehmen. Bürgermeister Vogelpohl hielt dem entgegen, dass jetzt schon der Ordnungsdienst verstärkt „Knöllchen“ an Falschparker verteile, auch in Bamlach.
Beschwerden gab es zudem wegen der vielen zu schnell fahrenden Fahrzeuge im Ort, obwohl überall Tempo 30 gilt. „In der steil abfallenden Belchenstraße und im ebenso abfallenden Probsteiweg sowie in der Alten Weinstraße sind Fahrzeuge, Camper und sogar Radfahrer viel zu schnell unterwegs und beachten die Rechts-vor-Links-Regel nicht, man sollte endlich die weißen Halte-Markierungen an den einmündenden Straßen auf der Straße erneuern“, monierte Christa Bächlin. Als gefährliche Einmündung wurde etwa die Straße „Rebgärtle“ erwähnt, denn dort gibt es auch keinen Sicherheitsbereich für Fußgänger, weil der Bürgersteig fehlt.
„Kritisch ist die Situation am Blumebrunnen, wo Fahrzeuge immer falsch abbiegen, weil sie die Verkehrsführung nicht überblicken, das Hinweisschild nicht wahrgenommen wird, oder weil sie die Verkehrsführung schlicht ignorieren“, zählte eine Anwohnerin auf. „Das Thema haben wir schon in der Straßenkommission auf dem Plan, die Verkehrsführung müsste eigentlich auf dem Straßenbelag aufgebracht werden“, urteilte dazu Gemeinderätin Silvia Heitz. Vogelpohl bemerkte, dass nun nach dem Abklingen der Pandemie wieder eine richtige Verkehrsschau mit dem Landratsamt möglich werde, bei der alle kritischen Punkte besprochen werden.
Zu den Baustellen wurde aufgezählt, dass sich an einigen „Löchern“ seit Wochen nichts tue, teils an den Wochenenden, etwa nach Unwettern, die Bauzäune auf der Straße liegen und sich die Baufirma darum nicht kümmere, diese wieder aufzustellen, dass Straßen aufgerissen und wenn überhaupt, notdürftig asphaltiert würden um dann erneut für den nächsten Arbeitsschritt in Sachen Glasfaserverlegung wieder aufgerissen werden.
„Das ist total unbefriedigend, wie das hier läuft, anstelle erst mal eine Baustelle fertig zu machen, bevor man das nächste Loch gräbt“, regten sich Bürger auf und forderten Vogelpohl auf, mit dem Zweckverband Breitbandversorgung und der Baufirma das Gespräch zu suchen.
