Bad Bellingen Die Region bekannter machen

Weiler Zeitung
Fachleute gaben Auskunft: (v.l.) Dennis Schneider (stellvertretender Geschäftsführer Kurverwaltung), Valentin Weislämle (DHBW Lörrach), Katharina Kimmich (Marktforschung HKM), Arne Mellert (Geschäftsführung HKM), Madeline Siebert (LRA Lörrach), Bürgermeister Carsten Vogelpohl, Marina Moser (Leitung HKM Marketing) und Hansjörg Mair (Geschäftsführer Schwarzwald Tourismus GmbH). Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Tourismustag: Fachleute informieren in Bad Bellingen / „Vier-Sterne-Plus-Hotel fehlt“

Beim Tourismustag in Bad Bellingen nutzten viele Hoteliers und Inhaber von Übernachtungsbetrieben die Möglichkeit, den Fachleuten Fragen zu stellen.

Von Jutta Schütz

Bad Bellingen. Auf dem Podium saßen Moderator Valentin Weislämle (Studiengangsleiter BWL-Tourismus DHBW Lörrach), Arne Mellert (Geschäftsführung HKM Heilbäder und Kurorte Marketing GmbH), Madeline Siebert (LRA Lörrach, Strukturpolitik und Tourismus) und Hansjörg Mair (Geschäftsführer Schwarzwald Tourismus).

Über Kooperationen Projekte bewerben

Mair schlug vor, in Bad Bellingen und Nachbarorten Daten und Budgets zu bündeln und auf die wichtigsten Projekte und eigene Themenkampagnen auszurichten. Angeregt wurde, für Heilbäderstandorte und ihre Thermen eine Zwei-Tagekarte anzubieten, um den Gästen auch am zweiten Tag noch etwas anbieten zu können. „Was macht ein Kurzurlauber, der vielleicht drei bis vier Tage in der Gegend bleibt? Am ersten Tag besucht er die Thermen, dann fährt er nach Freiburg und Basel, und am dritten und vierten Tag? Vielleicht gibt es Angebote im Waldbereich, im kulturellen Bereich, über die man sich zusätzlich neben dem Weinthema Gedanken machen sollte“, gab Mellert zu bedenken.

Das Elsass sei ein Markt, der zu „beackern“ sei – sowohl, was Kunden, aber auch was Ausflugsziele angeht. Auch um die Schweizer Kundschaft, die preissensibler geworden sei, müsse man sich mehr bemühen, hieß es. Die Benelux-Staaten sind ein Markt, auf dem für die Region hervorragend geworben werden könne, ergänzte Mellert.

Mair machte überdies darauf aufmerksam, dass viele Gäste mittlerweile qualitativ hochwertige Übernachtungsmöglichkeiten suchen, davon gebe es noch zu wenige. Einig war man sich, „dass Gäste auch sehen wollen, was sie erleben können“. Hotelier Heinz Wolters meldete sich zu Wort und warf hier ein, dass Bad Bellingen ein Vier-Sterne-Plus-Hotel fehle, das zudem auch Arbeitsplätze bringen   würde. Preis und Leistung müssen stimmen

Marina Koehly vom Aparthotel „Badblick“ und Edgar Kaiser vom „Kaiserhof“ in Bad Bellingen wünschten sich Tipps von der HKM, wie man den Kurort anhand anderer erfolgreicher Beispiele auf neue Beine stellen und vorbildlich vermarkten könne. „Preis und Leistung müssen stimmen. Gäste kann man über Events steuern – auch mitten in der Woche. Und dass montags viele Gastronomiebetriebe gleichzeitig zu haben, ist nicht gut“, gab es Tipps vom Podium.

Ursula Kallmann, die ebenfalls Ferienwohnungen anbietet, hob auf das Markgräflerland als Weinbauregion ab und fragte, ob die Region unter dem Oberthema Schwarzwald nicht falsch angesiedelt sei. „Den Schwarzwald kennt jeder, das Markgräflerland nicht. Die Region muss man über die Dachmarke Schwarzwald bekannt machen“, konstatierten Mair und   Mellert. Positives Beispiel für „Gästemanagement“

Dass auch kleine Übernachtungsbetriebe mit besonderem Service und einer besonderen Gästebetreuung punkten können, davon erzählte Stephanie Zuberer vom Haus am Blauenbach in Schallsingen. „Wir sind jederzeit ansprechbar und kümmern uns intensiv um jeden Gast, auch mit Vorschlägen, was man hier unternehmen kann. Und den Gästen gefällt es oft so gut, dass aus einer ersten unverbindlichen Buchung sehr oft Stammgäste werden“, gab sie ein positives Beispiel für „Gästemanagement“.

Besonders: Im Weinfass oder im VW-Bus nächtigen

Was im Gegenzug zu anderen Touristikregionen sowohl im Markgräflerland als auch im Schwarzwald noch fehlt, sind besondere Übernachtungsmöglichkeiten, die junge Leute anziehen. Dazu gehören Baumhäuser, kleine Hüttendörfer wie im Bayrischen Wald oder in Österreich, die in Frankreich schon sehr populären Roulottes (Schäferwagen) oder überdimensionierte Wein-Schlaf-Fässer, wie sie etwa auf dem Bamlacher Campingplatz schon stehen. Bad Dürrheim beispielsweise hat das Thema bereits für sich entdeckt und bietet „Retro-Übernachtungen im VW Bulli“ an.

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