Bad Bellingen Doris Räuber: Ich gehe erhobenen Hauptes

Claudia Bötsch
Jetzt ging es ganz schnell: Schon am Montagabend wurde Doris Räuber im Rahmen der Gemeinderatssitzung offiziell von Bürgermeister Carsten Vogelpohl verabschiedet. Foto: Claudia Bötsch

Verabschiedung: Geschäftsführerin verlässt bereits Ende 2018 die Kurverwaltung.

Bad Bellingen - Nun geht sie doch früher: Mit Blumenstrauß und einer Flasche Sekt wurde BuK-Geschäftsführerin Doris Räuber in der Gemeinderatssitzung am Montagabend verabschiedet. Die Verabschiedung der Geschäftsführerin von Bade- und Kurverwaltung (BuK) und Balinea-Therme hatte die Verwaltung kurzfristig auf die Tagesordnung genommen.

„Frau Räuber wird die Kurverwaltung auf eigenen Wunsch zum Ende des Jahres verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen“, sagte Bürgermeister Carsten Vogelpohl vor dem Gremium.

Räuber habe ihren Beruf „von der Pike auf gelernt“ und sei in namhaften Bädern tätig gewesen, resümierte der Bürgermeister. Die vierjährige Tätigkeit als Geschäftsführerin der Kurverwaltung bezeichnete er als „durchaus herausfordernde Zeit“, in der die Bohrung der Thermalquelle V einen großen Raum eingenommen habe.

Der Bad Bellinger Rathauschef dankte Räuber für die geleistete Arbeit und bedauerte ihr Ausscheiden. „Ich wünsche Ihnen persönlich alles Gute“, sagte Vogelpohl, der gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrats der BuK ist, einer 100-prozentigen Tochter der Gemeinde.

Ebenso kurz und knapp fielen die Abschiedsworte von Doris Räuber aus. „Es gab Höhen und Tiefen, wobei es mehr Höhen waren“, meinte die 56-Jährige. Die Thermalquelle V habe sie in der Tat „zwei Jahre Nerven gekostet“. Ihr beruflicher Abschied bedeute indes kein örtlicher. „Ich bleibe hier wohnen“, sagte Räuber, die Ende 2014 von der Hanau Bäder GmbH nach Bad Bellingen gewechselt war. Man werde sich sicher auf irgendeinem Fest oder einer Veranstaltung wiedersehen, verabschiedete sie sich von den Gemeinderäten. Schließlich sei das Markgräflerland in den vergangenen Jahren ihr „neues Zuhause“ geworden.

Hinter den Kulissen

„Ich gehe erhobenen Hauptes“: Dieser Satz von Räuber ließ indes durchblicken, dass es hinter den Kulissen offenbar ziemlich geharzt hat. Nach Informationen unserer Zeitung war das Verhältnis zwischen Räuber und Vogelpohl zuletzt sehr angespannt. Die scheidende Geschäftsführerin warf dem seit April amtierenden Bürgermeister vor, sich zu sehr ins operative Geschäft eingemischt zu haben. Vor diesem Hintergrund kommt das frühere Ausscheiden der BuK-Geschäftsführerin für Eingeweihte auch nicht unbedingt überraschend.

Sofortige Vertragsauflösung

Am Freitag, 14. Dezember, hat Räuber ihren letzten Arbeitstag. Sie habe um sofortige Auflösung des Arbeitsverhältnisses zum 31. Dezember gebeten, meinte die 56-Jährige gestern auf Nachfrage unserer Zeitung.

Räuber blickt auf vier erfolgreiche Jahre bei der BuK zurück: „Wirtschaftlich wurde immer die schwarze Null erreicht.“ Nicht nur die Quellenerschließung sei in dieser Zeit geschafft worden. „All dies hätte ich nicht ohne meine Mitarbeiter umsetzen können und dafür bedanke ich mich ganz herzlich“, meinte sie gegenüber unserer Zeitung.

Ursprünglich hatte Räuber ihren Posten als Geschäftsführerin der BuK und Balinea-Therme „fristgerecht auf Ende Mai“ gekündigt (wir berichteten am 22. November). Sowohl Räuber als auch Vogelpohl wollten sich zum damaligen Zeitpunkt nicht näher äußern. Über die Gründe gaben sich die Beteiligten zugeknöpft.

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