Konzept als Leitlinie
In der Mitte der Hangkante könnte sich mittels einer Treppe eine dritte Verbindung zum alten Dorfkern ergeben. Der wilde Kurparkteil benötigt wegen des Klimawandels zudem einen „Waldumbau“. Die dortige Senke des ehemaligen Rheinverlaufs, die bereits jetzt überschüssiges Hangwasser aufnimmt, könnte zur zweiten Wasserlandschaft werden.
Es sei ein Konzept, das weit in die Zukunft geht, „groß planen kann man dabei immer, kleiner wird man in der Realität von allein“, bemerkte Schedlbauer abschließend. „Das ist das erste Mal ein Plan, der alle Einzelaspekte aufgreift und langfristig eine Leitlinie gibt“, lobte Gemeinderat Wolfgang Müller.
„Am besten sofort anfangen“, zeigte sich Golfplatz- und Hotelbesitzer Heinz Wolters ganz begeistert. Alt-Bürgermeister Eberhard Stotz fragte nach der Konkurrenz bei der Bewerbung um die kleine Gartenschau. „Es sind neun Gemeinden, darunter sind auch kommunale Verbünde, wir sind aber die einzige Gemeinde im südlichen Baden-Württemberg“, antwortete Vogelpohl. Ob und in welchem Jahr des Bewerbungszeitraums Bad Bellingen den Zuschlag bekommt, entscheidet eine Jury nach Sichtung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und einer Bereisung des Ortes voraussichtlich Ende März.
Bad Bellingen . Am Bürgerinformationsabend in Bad Bellingen wurde das neue Konzept für eine kleinere Landesgartenschau vorgestellt. Das Planungsbüro „faktorgruen“ entwickelte ein Konzept, dass nicht nur den Kurpark, sondern auch den Kur- und Thermenbereich sowie die Anbindungen der Kureinrichtungen an den Kernort und an den Rhein involviert.
Ganz wichtig sind den Planern beim Konzept die Wege, die Straßen und damit Sichtachsen, die den Kurpark und den Kurbereich künftig verbinden sollen und die zentral auf die Therme zulaufen sollen. Bis jetzt sind diese Verbindungen nur in Teilen vorhanden oder durch bauliche Elemente unterbrochen. So könnte das alte Kurmittelhaus abgebrochen und durch einen neuen, längs angeordneten Thermenbau ersetzt werden, um eine offene Platzstruktur vor der Therme zu erzielen.
Parkhaus als Lärmschutz Eine Rolle spielt auch die bisherige Zufahrt zur Therme – vor allem die Rewe- und Rossmanngebäude sollten dabei mit Bäumen eingegrünt werden. Die Zufahrt zur Therme soll zum attraktiven verkehrsberuhigten Bereich umgestaltet werden und nur noch für Zulieferverkehr und Behindertentransporte nutzbar sein. „Die bisherigen 274 Parkplätze könnten in ein lang gestrecktes dreigeschossiges Parkhaus mit 500 Plätzen und eigener Zufahrt überführt werden, das Parkhaus würde einen Lärmschutzriegel zur Kreisstraße und zur Autobahn hin bilden“, beschrieb Schedlbauer weiter. Das Parkhaus und das angedachte Hotel an der Therme sind übrigens eigenständig zu finanzieren.