Die Wohnanlage wird als „Mehrgenerationenwohnhaus“ deklariert. „Wir wollen alters- und sozialgemischtes Wohnen ermöglichen“, machte Schulte deutlich. Dementsprechend ist der Wohnungsmix, der sowohl Singles als auch Großfamilien berücksichtigt: Es gibt 19 Zwei-Zimmer-Wohnungen (63 bis 81 Quadratmeter), vier Drei-Zimmer-Wohnungen (102 bis 156 Quadratmeter), sieben Vier-Zimmer-Wohnungen (121 bis 210 Quadratmeter) und eine Fünf-Zimmer-Wohnung (215 Quadratmeter). Die Gesamtwohnfläche beläuft sich auf rund 3000 Quadratmeter.
Förderprogramm
Der Mietpreis liegt im Durchschnitt bei acht Euro pro Quadratmeter (maximal 8,40 Euro). Besonders ist die Zusammenarbeit der Genossenschaft mit der Erzdiözese Freiburg, die bei den Neubauprojekten einen bestimmten Prozentsatz der Wohnungen über das Förderprogramm „Soziales Wohnen“ unterstützt. Im Fall von Bad Bellingen ist bei 18 der insgesamt 31 Wohnungen eine so genannte Fördermiete von 6,50 bis 6,80 Euro pro Quadratmeter möglich, die einkommensschwächeren Menschen zugute kommt.
„Die Wohnungsnot ist auch in Bad Bellingen spürbar“, meinte Schulte. Wichtig sei, dass von dem Neubau vor allem auch Menschen mit kleinerem und mittlerem Einkommen profitierten.
„Wir haben sehr um den sozialen Wohnungsbau gerungen“, erinnerte Altbürgermeister Hoffmann. Früher sei dieser nur in den Städten Thema gewesen, heute hingegen bestünde in fast jeder Kommune die Notwendigkeit. Im Bad Bellinger Fall ergebe sich der Bedarf vor allem durch Betriebe, die in den vergangenen Jahren angesiedelt haben, und deren Mitarbeiter Wohnraum suchten.
Hoffmann sprach auch die Kritik an, die der Neubau wegen seiner Größe teils hervorgerufen habe. Negative Stimmen gebe es immer, meinte Hoffmann, der von einem „tollen Projekt für die Zukunft“ sprach.
„Wir haben kein Interesse daran, Bausünden zu produzieren“, versicherte in diesem Zusammenhang der Geschäftsführer der Baugenossenschaft. Er freute sich, dass es für das Bad Bellinger Projekt schon jetzt Anfragen gebe.
Unterstützung
Die Gemeinde unterstützt das Projekt der Baugenossenschaft mit rund 230 000 Euro. Zumal die Lage am Hang „zwar schön ist, aber auch einige Schwierigkeiten und damit Mehrkosten mit sich gebracht hat“, wie Schulte meinte.
Bürgermeister Carsten Vogelpohl freute sich, dass „Bad Bellingen weiter wachsen wird“ und erkundigte sich bei Schulte nach möglichen weiteren Projekten im Kurort. Solche Bauprojekte zögen immer weitere Nachfragen nach sich, entgegnete der Geschäftsführer. Dazu komme, dass in Basel enorm investiert werde, wodurch weitere Arbeitsplätze entstünden, die wiederum weiteren Wohnbedarf bedeuteten.
Als Problem bei der Umsetzung von Baugebieten sieht Hoffmann die Bürokratie: „Von der Idee bis dahin, dass der erste Bagger rollt, dauert es mindestens fünf Jahre. Tendenz steigend. Das ist einfach zu lange“, kritisierte der FDP-Bundestagsabgeordnete.