Bad Bellingen Erschließung soll im Mai beginnen

Weiler Zeitung
Die geplanten Neubauten aus der Vogelperspektive Nord-West. Der Entwurf stammt von „Kubus 360“ aus Stuttgart, dem Architektenbüro obliegt die Generalplanung für das gesamte Projekt. Das Marienheim Bamlach ist eine Zweigstelle des St. Josefshauses in Rheinfelden-Herten. Visualisierung: Kubus 360 Foto: Weiler Zeitung

Marienheim: Neubaupläne im Gemeinderat vorgestellt / Barrierefreies Wohnen / Inklusion zentraler Punkt

Bewegung gibt es bei dem seit langem geplanten Neubau des Marienheims in Bamlach: Im Gemeinderat wurde die aktuelle Planung vorgestellt. Vorgesehen ist, dass im Mai die Erschließungsarbeiten beginnen.

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen-Bamlach. Das Marienheim Bamlach ist eine Zweigstelle des St. Josefshauses in Rheinfelden-Herten, an das es bereits 1925 angegliedert wurde. In den 1970er Jahren wurde das bestehende Marienheim realisiert, das nun im Zuge des Neubaus abgerissen werden soll.

Ersatzbau und vier weitere identische Wohnhäuser

Vor rund zwei Jahren hat für den Neubau des Wohnheims und die weiteren vier Häuser ein Architektenwettbewerb stattgefunden, aus dem die Jury die jetzige Bebauungsvariante ausgewählt hat. Sieger war „Kubus 360“ aus Stuttgart, dem die Generalplanung für das gesamte Projekt obliegt. Die Planer hatten zur Ratssitzung auch ein Modell mitgebracht.

Entwickelt wurde ein „inklusives und weitgehend barrierefreies Wohnkonzept“, wie es in der Beschlussvorlage der Verwaltung heißt. Zielgruppe der Bebauung seien Menschen mit Behinderungen, Senioren, Familien mit behinderten Familienmitgliedern „und prinzipiell jeder, der ein inklusives Zusammenleben in Bamlach leben möchte“. Die Wohnungen in den fünf neuen Gebäuden sollen einmal bis zu 88 Menschen Platz bieten. Im L-förmigen Gebäude ist zudem eine Mitarbeiter-Bereitschaftswohnung geplant, die eine 24-Stunden-Betreuung ermöglicht.

Inklusion unter einem Dach

Die Art der Bebauung sei bewusst an die bestehende Topographie und die ländliche Bebauungsstruktur des Umlandes angepasst worden, machte Andreas Eckhardt von der Karlsruher Projektentwicklungsgesellschaft „PB Planen und Bauen“ in seinem Vortrag deutlich. Entstehen sollen neben dem Ersatzbau für das bestehende Marienheim vier identische Wohngebäude, die sich „leicht in den Hang einfügen“. Ein prägendes Element soll Holz sein. Laubengänge sorgten für einen „luftigen Charakter“, wie er meinte. Alle Bereiche seien mindestens barrierefrei und zum Teil auch rollstuhlgerecht, führte Eckhardt aus. Zentraler Gedanke sei die Inklusion: Behinderte und nicht behinderte Menschen sollen gemeinsam unter einem Dach leben.

Geheizt werden soll mit einer zentralen Pelletsanlage. Auf den Dächern ist Photovoltaik vorgesehen.

Geplant ist der Neubau auf dem 5000 Quadratmeter großen Wiesengrundstück hinter dem jetzigen Betonbau aus dem Jahr 1975 und oberhalb der Behindertenwerkstatt, die 2007 gebaut wurde.

Altbau aus den 1970er Jahren wird abgerissen

Der Neubau ist erforderlich, da das bestehende Heim baufällig ist „und baulich und technisch nicht mit vertretbarem Aufwand an die heutigen Anforderungen angepasst werden kann“, meinte Christoph Dürdoth, St. Josefshaus-Geschäftsführer, der in diesem Zusammenhang auch auf die neue Landesheimbauverordnung verwies.

Der Altbau soll abgerissen werden, wenn der Neubau in Betrieb geht. Der Rückbau sei zeitnah geplant, wie Dürdoth deutlich machte. Erhalten bleiben soll der Weinkeller.

Neubauten sollen bis Ende 2020 entstehen

Vorgestellt wurde in der Sitzung auch der Zeitplan. Die Erschließungsmaßnahmen sind von Mai bis September vorgesehen. Für die Erschließungsplanung zeichnet das Neuenburger Büro Bölk verantwortlich. Daran schließt sich die Baumaßnahme an, die bis Ende 2020 abgeschlossen sein soll. Das Vorhaben wird in zwei Schritten realisiert, zunächst soll der L-förmige Ersatzbau entstehen, dann die vier weiteren Wohnhäuser.

Reichen Vorkehrungen bezüglich Starkregen?

Bedenken gab es aus dem Ratsrund im Hinblick auf Starkregen. Gemeinderat Ulrich Höferlin (CDU) erkundigte sich nach Vorkehrungen angesichts der „massiven Bebauung“. Bei jedem Gebäude seien Retentionsflächen/Zisternen (jeweils neun Kubikmeter) eingeplant, entgegnete Eckhardt, der auf Vorgaben und Berechnungen verwies. Das Wasser werde kontrolliert durch den Kanal abgeleitet. Wolfgang Müller (FW) war das zu wenig: „Wir brauchen das Doppelte“. Eckhardt versprach, das Thema nochmals auf die Agenda zu nehmen.

Erfreulich fand Müller die Nutzung von Solarenergie. Kritisch sieht er wegen des Feinstaubs allerdings die Pelletsheizung, – dies sei nicht im Einklang mit dem Kurort.

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