Bad Bellingen Erster Schritt zum Hotelneubau

Weiler Zeitung
Der Hotelneubau ist auf dem rot schraffierten Grundstück geplant. Foto: zVg

Projektstart: Ansiedlung an Therme. Grossmann Group ist Partner. Kaufangebot für Grundstück.

Bad Bellingen - Ein Hotelneubau neben der Therme ist in Bad Bellingen schon viele Jahre ein Thema. Jetzt ist der Projektstart gelungen, teilen Gemeinde und Kurverwaltung mit.

Nach Beschluss des Bad Bellinger Gemeinderats und des Aufsichtsrats der Bade- und Kurverwaltung Bad Bellingen konnte der Grossmann Group aus Kehl Ende Mai ein notarielles Angebot zum Kauf des gemeindeeigenen Grundstücks zwischen Therme, Parkplätzen und Kreisstraße unterbreitet werden, heißt es in der Pressemitteilung.

Ziel sei die Ansiedlung eines hochwertigen Hotels mit Anbindung an die Therme, um neue Gästegruppen für den Kur- und Tourismusstandort Bad Bellingen zu erschließen, die Übernachtungszahlen insgesamt zu steigern, „und damit das bestehende Angebot vor Ort angemessen zu ergänzen“. Führende Tourismusexperten von Heilbäderverband Baden-Württemberg, Schwarzwald Tourismus oder auch der Hochschwarzwald Tourismus bestätigten diese Sicht- und Vorgehensweise als zielführend und zukunftsweisend für den Standort Bad Bellingen, heißt es weiter.

Schon vor Jahrzehnten gab es Überlegungen

Bereits beim Bau des modernen Thermalbads vor 40 Jahren hat es Überlegungen für einen ergänzenden Bau neben der Therme gegeben. Mitte der 1990er Jahre folgten konkrete Planungen für den Bau einer Kurklinik an dieser Stelle, welche aber nicht realisiert werden konnten. Seitdem gab es verschiedene Anläufe, dort ein gesundheitsorientiertes Hotel zu errichten – bis heute ohne erkennbaren Fortschritt.

Nun konnte laut Gemeindeverwaltung ein vielversprechender Partner für eine Bebauung des Grundstücks neben der Therme gewonnen werden: Die Grossmann Group aus Kehl, die 2017 bereits das Areal der ehemaligen Rehaklinik Sankt Marien gekauft hat und neu bebaut. Dort entsteht unter anderem ein neues Seniorenpflegeheim.

Zwei Jahre Zeit, einen Investor zu finden

Das Unternehmen realisiert Projekte für gewerbliche und private Investoren sowie für die öffentliche Hand und ist seit über 25 Jahren mit Bau, Planung, Entwicklung und Vermarktung anspruchsvoller Immobilien am Markt, heißt es weiter. Mit dem notariellen Angebot zum Kauf des Grundstücks, dem sogenannten Optionsvertrag, hat der südbadische Projektentwickler Grossmann zunächst zwei Jahre lang die Möglichkeit, im Rahmen der Vorplanungsphase einen geeigneten, den Ansprüchen der Gemeinde entsprechenden Investor und Betreiber für ein hochwertiges Thermenhotel zu finden. Angesichts des Zeit- und Kostenaufwands, den ein solches Projekt mit sich bringt, sei die Absicherung durch Erwerbsoption ein allgemein übliches Verfahren.

Letztes Wort hat der Gemeinderat

Entscheidet sich die Grossmann Group dann zur Annahme des Kaufangebots, sei damit aber der Bau eines Hotels noch immer keine beschlossene Sache: „Auch nach Annahme des Kaufangebots durch die Grossmann Group wird es alleine der Gemeinderat sein, der über die Aufstellung eines Bebauungsplans und den Abschluss eines Durchführungsvertrags entscheidet“, macht die Verwaltung deutlich. In der notariellen Urkunde werde ausdrücklich klargestellt, dass das Recht des Gemeinderats, nach eigenem Ermessen über den Bebauungsplan zu entscheiden, in keiner Weise eingeschränkt werde. Der Gemeinderat wird demnach über die Aufstellung eines Bebauungsplans und Durchführungsvertrags entscheiden und im Rahmen dieses Verfahrens auch die Öffentlichkeit umfassend beteiligen.

Externe Fachleute werden in Workshops mit Beteiligung von Gemeindevertretern die Gestaltung eines Hotels beraten. Erst nach den verschiedenen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligungen, der Abwägung der unterschiedlichen vorgebrachten privaten und öffentlichen Interessen sowie auch unter Einbeziehung des Tourismuskonzepts werde der Gemeinderat anschließend entscheiden, ob das Baurecht für die Errichtung eines hochwertigen Hotels nahe der Therme geschaffen werden soll.

Vor der Gemeinde liege „insgesamt also noch ein langer Weg“. Der erste Schritt hin zu einer deutlichen Aufwertung des Kurgebiets sei jedoch gemacht.

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