Bad Bellingen Exponate bringen zum Staunen

Weiler Zeitung
Viele Besucher genossen den gemütlichen Hock im Schatten. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Museumsfest: Veranstaltung lockt zahlreiche Besucher / Alte Schmiede die Hauptattraktion

Das Schmiedefeuer flackert, die beiden Schmiede Rudolf Schöpflin und Herbert Sinz lassen die Hämmer auf den Amboss sausen – die rußige Arbeit in der alten Schmiede des Bamlacher Museums war wieder einmal die Hauptattraktion beim Museumsfest.

Von Dorothee Philipp

Bad Bellingen-Bamlach. Es waren kleine Hufeisen, die die beiden Männer an der heißen Esse aus dem rotglühenden Eisen schmiedeten, die dann abgekühlt als Souvenir mit nach Hause genommen werden konnten.

Seit Mai hat das Team des Museumsvereins unter der Federführung von Alt-Bürgermeister Eberhard Stotz organisatorisch wieder ganze Arbeit geleistet, damit das Fest ein Erfolg wird. Am Sonntag tat dann ein bilderbuchmäßiges Ausflugswetter das Seine dazu. Auch eine Delegation aus der Bad Bellinger Partnergemeinde Reigoldswil war gekommen, um gemeinsam mit den badischen Freunden zu feiern. Gestärkt von einem Mittagessen flanierten die Gäste dann durch die Museumsräume.

Gang durch neu gestaltete Weinbauabteilung

Auch wenn sich das meiste Volk in der Schmiede drängte, gab es auch andere Neuheiten zu bestaunen: Museumsleiter Christhart Heering führte durch die neu gestaltete Weinbauabteilung „Weg der Beere“. Vielerlei Gerätschaften und Dokumente aus der alten Winzergenossenschaft Bad Bellingen geben Aufschluss über die Weinbautechnik des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts. Schön präsentiert und beschriftet, ist die Abteilung eine kleine Reise in die Vergangenheit, als Bad Bellingen ein Fischer- und Winzerdorf war und die Thermalquellen noch nicht entdeckt waren.

Weitere spannende Exponate aus dem Museum hatte Gemeinderat Wolfgang Müller zusammengetragen und auf einem Tisch vor dem Eingang ausgestellt. Die Lochzange mit der alten Papp-Fahrkarte konnten viele der Besucher noch identifizieren. Aber was mochte dieses winzige dreiteilige Etwas aus Metall bedeuten? Ein schwimmendes Licht sei das, erklärte Müller den staunenden Besuchern. Ein Docht auf ein Drahtgestell mit kleinen Schwimmkörpern montiert, der in einem Gefäß mit Öl schwimmt, gab einen schwachen Schimmer, der absolute Finsternis in Krieg- und Notzeiten wenigstens ein kleines Bisschen erhellte.

Von Kanonenkugel bis „Krähenfüße“

An martialische frühere Zeiten erinnerte die Kanonenkugel aus dem Holländischen Krieg, vielleicht eine von denen, mit denen 1676 das alte Schloss von Rheinweiler zur Ruine geschossen wurde. Und auch nicht gerade friedlichen Zwecken dienten die „Krähenfüße“, geschmiedete Wurfeisen mit vier bis zu 20 Zentimeter langen, in Tetraederform angeordneten Spitzen, von denen immer eine nach oben zeigte, wenn man sie den Feinden vor die Füße oder Hufe warf.

Reinertrag des Fests kommt Museum zugute

Auch Bürgermeister Carsten Vogelpohl war beeindruckt von der thematischen Vielfalt, die der Museumsverein präsentierte. „Das ist wieder einmal perfekt gelungen. Herr Stotz und sein Team arbeiten mit höchster Akribie“, meinte er bewundernd im Gespräch mit unserer Zeitung.

Nach dem Mittagessen war später die Kuchentheke dicht umlagert. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Mannen der „Markgräfler Spätlese“ um Erwin Bornemann, die um 15 Uhr ihre Instrumente auspackten und mit flottem Chris-Barber-Sound auf einen geselligen Nachmittag einstimmten.

Der Reinertrag des Festes kommt wieder dem Museum zugute.

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