„Hoffmann war mein Heilbadgewissen“, bekannte Stotz. Mit der Vergrößerung der Gemeinde und dem Zustrom an neuen Einwohnern und vor allem Gästen, fiel an Stotz und den Gemeinderat die Aufgabe, die Infrastruktur samt Thermen auszubauen. Vor den Gesundheitsreformen hatte der Kurort mehr als 300 000, teilweise sogar mehr als 400 000 Gäste. Im Oktober 1979 wurde das neue Bad eingeweiht, das mit elf Millionen Mark die größte Investition in die Heilbadgeschichte gewesen war. Heute, so Stotz, stehe der Kurort vor neuen Herausforderungen. „Die Gäste kommen aber bleiben nicht mehr so lang, der Schwerpunkt verlagert sich hin zu Wellness und Prävention, wieder ist Umdenken gefragt“, meinte er.
Einmal drohte dem Bad die Insolvenz
Das fand auch Christoph Hoffmann, der darauf verwies, dass das „Bad fast schon mal insolvent gewesen ist“. Mit neuen Maßnahmen und Investitionen ins Bad, der Werbung für den Kurort und auch der Ansiedlung etwa des Rewe-Marktes sowie Attraktionen im Kurpark sei man neue Wege gegangen, erinnerte Hoffmann. Es sei gelungen, viel Gewerbe anzusiedeln und damit die Einnahmen durch die Gewerbesteuer zu erhöhen, was wieder mehr Finanzspielräume eröffnet habe. Nicht nur als Kurort, sondern auch als Wohnort habe man Bad Bellingen etabliert und damit gute Voraussetzungen für die Zukunft geschaffen, sagte er.
Musikverein Bad Bellingen spielt auf
Der Musikverein Bad Bellingen, der den Festakt unter Dirigent Andreas Kramer musikalisch begleitete, nutzte übrigens die Gelegenheit zur Eigenwerbung: der Vorsitzende Christoph Dörr ließ die große Zahl 100 auf die Bühne tragen – denn der Musikverein Bad Bellingen wird 2020 dann hundert Jahre alt. „Wir planen Ende Juni 2020 ein tolles Festwochenende und bis dahin auch jeden Monat eine gute Tat, mit der wir uns im Ort einbringen werden“, kündigte Dörr an.