Bad Bellingen Für eine attraktivere Ortsmitte

Weiler Zeitung
Die Bad Bellinger Ortsmitte soll aufgewertet und dadurch gestärkt werden. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Sanierungsprogramm: Expertise für Rathaus und Umfeld sowie Verkehrsuntersuchung / Büros beauftragt

Die Bad Bellinger Ortsmitte soll aufgewertet werden. Ziel ist vor allem auch, dass sie als solche wieder erkennbar wird, sagte Bürgermeister Carsten Vogelpohl im Gemeinderat am Montagabend. Das Gremium hat in der Sitzung drei Büros beauftragt, die sich jeweils um ein Modernisierungskonzept für Rathaus und Nebengebäude, einen Rahmenplan Ortsmitte sowie eine Verkehrsuntersuchung kümmern sollen.

Von Claudia Bötsch

Bad Bellingen. Dabei machte Architekt Richard Stoll deutlich: „Wir werden keine fix-fertigen Pläne für das Rathaus erstellen.“ Vielmehr handle es sich um eine Expertise, die Entwürfe und einen Strauß von Ideen beinhalten soll, wie die Modernisierung aussehen könnte. Zum Leistungskatalog gehört unter anderem die Aufnahme der baulichen Situation, das Entwickeln von Varianten eines städtebaulichen Konzepts in skizzenhafter Form und das Erstellen von skizzenhaften Bebauungsvorschlägen der Baukörper.

Enge Zusammenarbeit

Stoll betonte, dass sein Heitersheimer Büro „Höfler und Stoll Architekten“ dabei eng mit dem Büro „faktorgrün“ zusammenarbeiten werde, das sich um den „Rahmenplan Ortsmitte“ mit Freiflächenkonzept kümmern wird. „Wir werden übergreifend arbeiten und uns abstimmen“, so der Architekt mit Blick auf die Gesamtsituation.

Flankierend dazu wird es eine Verkehrsuntersuchung geben, die den ruhenden und fließenden Verkehr unter die Lupe nimmt. Das beauftragte Büro Fichtner soll im Rahmen einer Verkehrsberatung entsprechende Lösungsvorschläge erarbeiten. Dazu soll es unter anderem eine Verkehrserhebung/-zählung geben.

Leitgröße sei das Sanierungsgebiet Ortsmitte. „Wir schauen aber über den Tellerrand hinaus“, hieß es in der Sitzung. Gemeinderat Philip Dahm (Freie Wähler) hatte zuvor angeregt, „auch das Kurgebiet bei der Untersuchung einzubeziehen“. Gemeinderat Wolfgang Müller (Freie Wähler) verwies in diesem Zusammenhang zudem auf den Einfluss des Neubaugebiets „Hinterm Hof II“, das für zusätzlichen Individualverkehr im Ort sorgen werde.

Auch beim Thema Verkehr soll vernetzt gearbeitet werden. Die Verkehrsexperten sollen das für die Freiraumplanung zuständige Büro „faktorgrün“ bei Verkehrsfragen unterstützen und beraten – beispielsweise wenn es um Straßenbreiten oder Kurvenradien geht. Ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung der Ortsmitte wird die Parksituation sein.

Platzsituation schaffen

Gemeinsames Ziel der Maßnahmen im Zuge der städtebaulichen Erneuerung sei es, die Dorfmitte als Zentrum wieder attraktiver und lebenswerter zu gestalten, führte Stoll aus. In diesem Zusammenhang müsse auch eine Platzsituation geschaffen werden. Wenn die Aufenthaltsqualität stimme, kommen auch wieder mehr Bürger, die den Raum mit Leben füllen, machte der Architekt deutlich. Bei dem Prozess sollen auch die Bürger eingebunden werden.

Große Chance für Rheinstraße

Bürgermeister Vogelpohl betonte, dass die Sanierung der Ortsmitte auch eine „große Chance für die Rheinstraße“ bedeute, die seit Jahren Geschäftsschließungen und damit schwindende Attraktivität zu beklagen hat.

Doris Heitz (CDU) begrüßte, „dass die Planung jetzt kommt“. Ihr war indes wichtig, den Rheinweg (Schlosstreppe), der in einem „desolaten Zustand“ sei, miteinzubeziehen. „Das ist eine Achse, die man stärken muss.“

Die Kosten für die Arbeit der Büros im Rahmen des Städtebauförderprogramms sind förderfähig. Die Gemeinde kann mit einem Zuschuss in Höhe von 60 Prozent rechnen. Die Expertise des Architekturbüros „Höfler und Stoll“ kostet 13 500 Euro, die Expertise von „faktorgrün“ 15 000 Euro.  Das Büro Fichtner übernimmt die Verkehrsuntersuchung für das Sanierungsgebiet zum Preis von rund 11 600 Euro.

Der Gemeinderat hat die drei Büros bei einer Gegenstimme von Sonja Fredrich und einer Enthaltung von Wolfgang Müller beauftragt.

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