^ Bad Bellingen: Für manchen „eine Zumutung“ - Bad Bellingen - Verlagshaus Jaumann

Bad Bellingen Für manchen „eine Zumutung“

SB-Import-Eidos

Zugang: Schilder weisen auf Privatgelände hin / Beim Kurpark

Bad Bellingen (boe). Für gewissen Unmut im Kurort sorgen neu angebrachte Schilder, die darauf hinweisen, dass es sich bei der Passage entlang der Wohnhäuser Badstraße 1/1 bis 1/3 um Privatgelände handelt. Das Thema brachte ein Bürger in der Gemeinderatssitzung aufs Tapet.

Viele Fußgänger hatten den Weg bisher als direkte Verbindung von Rewe/Rossmann in den Kurpark genutzt. Auf Schildern, die kürzlich von der Hausverwaltung angebracht wurden, wird das nun allerdings deutlich untersagt. Darauf steht: „Privatgelände/Privatweg: Zufahrt und Zugang nur für Anlieger und Besucher der Volksbank“. Eine Zuwiderhandlung werde zur Anzeige gebracht. „Keine Durchfahrt mit Fahrzeugen jeglicher Art!“ heißt es da.

Beschwerden aus Hausgemeinschaft

Bürgermeister Carsten Vogelpohl und Hauptamtsleiter Hubert Maier machten deutlich, dass es sich um Privatgelände handele, die Gemeinde habe deswegen keine Handhabe.

Die Schilder seien aufgrund von Beschwerden aus der Hausgemeinschaft aufgestellt worden, erläuterte der Rathauschef. Offenbar gab es zuletzt verstärkt Klagen von den überwiegend älteren Bewohnern, die sich vor allem auch über Radfahrer auf dem Privatgelände ärgerten.

Für die Öffentlichkeit nach wie vor passierbar ist der Streifen, der vom Gehweg an der Badstraße über das Gelände zwischen den beiden Häusern 1 und 2 in den Kurpark führt. Maier merkte in diesem Zusammenhang an, dass Gemeinde und Kurverwaltung ein Wegerecht über das private Grundstück haben, um beispielsweise bei Veranstaltungen auf direktem Weg in den Kurpark zu gelangen.

Warum soll es jetzt nicht mehr gehen?

Völliges Unverständnis zeigte Gemeinderat Wolfgang Müller (Freie Wähler). Für Gehbehinderte und Leute mit Kinderwagen sei die Sperrung „eine Zumutung“. Zehn Jahre sei die öffentliche Nutzung kein Problem gewesen. „Warum soll es jetzt nicht mehr gehen?“, fragte Müller. Er kritisierte die Gemeinde dafür, dass beim damaligen Verkauf der Grundstücke, die direkt am Kurpark liegen, offenbar keine Nutzungsrechte festgeschrieben worden seien.

Vogelpohl zeigte Verständnis für beide Seiten und warb dafür, „dass man gut aneinander vorbeikommt“. Es sei nachvollziehbar, dass der Fußgänger bisher intuitiv oftmals den breiteren Weg entlang der Häuser und nicht den schmaleren öffentlichen Gehweg an der Badstraße genutzt habe.

Ein Grund hierfür sei auch, wie aus dem Ratsrund angemerkt wurde, dass häufig große Autos, die auf den Parkplätzen entlang der Badstraße stehen, teils auf den Gehweg überlappten. Dadurch sei das Durchkommen beispielsweise für Senioren mit Elektromobil schwierig.

Aus dem Ratsrund kam auch Missbilligung angesichts der auf den Schildern angedrohten Anzeige. „Steht dann jemand hinter dem Vorhang, der das Gelände überwacht?“, hieß es.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading