In seinem eigenen Betrieb, dem Kurcafé, sei es die vergangenen Wochen noch recht passabel gelaufen – vor allem wegen der Eisbahn, die zusätzliche Gäste anlockte. Das habe das geplatzte Weihnachtsgeschäft zumindest etwas abgefedert – pandemiebedingt wurden bei Ciesiolka im Dezember 1200 Platzreservierungen abgesagt.
Die Eisbahn soll zwar dieser Tage wieder abgebaut werden, „zum Glück kommen jetzt aber schon die ersten Minigolfer“, berichtet Ciesiolka, der froh ist um die Lage im Kurpark. „Am vergangenen Wochenende war der Park bei schönem Wetter rappelvoll“, das gebe Hoffnung für die Zukunft. Seit zwei, drei Wochen habe er zudem endlich auch wieder Schweizer und französische Gäste begrüßen können. Diese seien die vergangenen Monate ferngeblieben, „weil sie unsere Regeln nicht mehr verstanden haben – wie wir ja auch nicht“.
Generell seien in der Bevölkerung unterschiedliche Tendenzen spürbar: „Die einen sind immer noch sehr zurückhaltend und haben Angst, sich anzustecken. Die anderen wollen ein Ende der Einschränkungen und einfach nur raus“, hat der Dehoga- Kreisvorsitzende beobachtet.
Ciesiolka hat seinen Betrieb noch weitgehend normal geöffnet, kann aber nicht abschätzen, wie es die kommenden Wochen sein wird. Das hänge auch vom Infektionsgeschehen ab, „wir hatten bereits die ersten Corona-Fälle unter den Mitarbeitern“. Da komme man bei generell angespannter Personallage schnell in die Bredouille.
Große Personalprobleme
Personalmangel ist ein Problem, das inzwischen fast alle Gastronomen betrifft – es hat sich durch Corona noch einmal extrem verschärft. „Fast dreiviertel der Betriebe in Deutschland haben mittlerweile Personalprobleme, im Sommer war es noch knapp die Hälfte“, zeigt Ciesiolka auf. Viele Angestellte haben sich während der Corona-Krise umorientiert. „Die Löhne in der Gastro-Branche sind ohnehin nicht hoch. Werden die Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt, kommen sie oft nicht über die Runden und suchen sich etwas Neues“, weiß er.
Seit Corona hat auch Ciesiolka mit Personalproblemen zu kämpfen. Für sein Restaurant habe er schon sehr viele Buchungsanfragen für den Sommer erhalten, sowohl von Privatleuten als auch von Betrieben. „Leider können wir gar nicht alle Veranstaltungen annehmen, weil wir es personell nicht schaffen.“
Wegen der Pandemie konnten auch seine drei Lehrlinge aus Indonesien nicht wie geplant im September anfangen. „Die Botschaft in Jakarta war fünf Monate zu und es wurden keine Visa ausgestellt.“ Er hofft, dass die Lehrlinge nun im März einreisen können. Inzwischen gebe es übrigens einige Betriebe in der Region, die auf Lehrlinge aus dem Ausland wie Indonesien oder Vietnam setzen, berichtet Ciesiolka. „Dieses Ausbildungsmodell funktioniert relativ gut“, sind seine bisherigen Erfahrungen.