Bad Bellingen Gedenken an einen „besonders engagierten Bürger“

SB-Import-Eidos
Die Kupfertafel, die dem Gedenken an Kurt Weckerlin gewidmet ist, wurde an einem der Pfeiler des Eisenbahnviadukts „Bogestellig“ angebracht. Foto: Silke Hartenstein

Erinnerung: Kupfertafel an Bad Bellinger Eisenbahnviadukt „Bogestellig“ erinnert an Kurt Weckerlin / Feier in kleinem Kreis

Bad Bellingen (sih). Tafeln im Gemeindegebiet informieren über Bad Bellingens Geschichte und ländliche Vergangenheit. Nun erinnert eine neue kupferne Tafel an den Menschen, dem diese Tafeln und vieles mehr zu verdanken sind: Diese neue Tafel ist dem Gedenken an Kurt Weckerlin gewidmet. Zu finden ist sie an einem der Pfeiler des Eisenbahnviadukts „Bogestellig“. Dort gibt es – dank des Anstoßes von Kurt Weckerlin – seit etwa zehn Jahren eine Freiluftausstellung historischer Gerätschaften.

Am 11. Januar 2021 verstarb er im Alter von 84 Jahren. Am vergangenen Mittwoch enthüllten Weckerlins Witwe Amanda und Bürgermeister Carsten Vogelpohl diese besondere Kupfertafel für einen besonders engagierten Bad Bellinger Bürger. „Er ist der einzige vom Museumsförderkreis, der so geehrt wurde“, stellte Museumsleiter Christhart Heering fest.

Aus Vorsicht vor Corona, so Bürgermeister Vogelpohl, habe man die Enthüllung der Gedenktafel im kleineren Kreis planen müssen. Gekommen waren Bad Bellingens Gemeinderäte, Vorstandsmitglieder des Museumsförderkreises und Angehörige des Geehrten. Förderkreisvorsitzender und Alt-Bürgermeister Eberhard Stotz war aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Stotz und ihm sei die Idee zu dieser Gedenktafel gekommen, erzählte Vogelpohl. Stotz verfasste auch die Inschrift. Bei der Anfertigung der Tafel zeigte sich die große Lücke, die der Verstorbene hinterlassen hat. Wie Vogelpohl erzählte, hätte sich stets Weckerlin darum gekümmert. Nun jedoch musste sich die Gemeinde an einen Kupferschmied wenden. Das wäre richtig teuer geworden, meinte Vogelpohl. Zum Glück zeigte sich, dass Bauhofmitarbeiter Franz Bechtold die kupferne Tafel anfertigen konnte, die Beschriftung übernahm die Rheinweiler Firma Hausin.

Weckerlin in Gemeinde als „Macher“ bekannt

Weckerlin war in der ganzen Gemeinde bekannt und immer zur Stelle, wenn etwas gerichtet, repariert oder auch organisiert werden musste. Er war Initiator und „Aufsteller“ der Tafeln im Gemeindegebiet, gab den Anstoß zur Freiluftausstellung historischer Gerätschaften wie Dreschmaschinen, Pferdeschlitten, Traubenmühle und -presse unter den hohen Bögen der „Bogestellig“, gründete 1985 den Förderkreis Heimatmuseum Bad Bellingen mit und war dort bis zu seinem Tod ein sehr aktives Vorstandsmitglied.

Vogelpohl erinnerte sich an seinen ersten Arbeitstag, als Weckerlin, die Rosenschere in der Hand, zu ihm ins Rathaus kam und sich vorstellte. Danach habe er ihn fast täglich getroffen, im Schlosspark etwa oder rund um das Rathaus und immer bei der Arbeit: „Er hat diskret erledigt, was zu tun war“. Auch an Weckerlins Sammlung historischer Motorräder und sein Akkordeonspiel in der Band „Markgräfler Spätlese“ erinnerte Vogelpohl – und nach der Enthüllung tauschte die Runde bei Wein und Laugengebäck weitere Erinnerungen aus.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading